Bundesdekan*innenkonferenz der Wirtschaftswissenschaften am Campus Zweibrücken und in Homburg

Mit „Gleichstellung“, „Künstliche Intelligenz“ und „Cybersicherheit“ spannende Schwerpunkthemen

Der Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule Kaiserslautern richtete vom 18.-21.10.2023 am Campus Zweibrücken die 103. Bundesdekan*innenkonferenz der Wirtschaftswissenschaften aus. „Das ist eine „Once in a Lifetime Chance“, die Hochschule und die Region Kolleg*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum vorstellen zu können. „Wir nutzten diese Plattform, um anregende Fachbeiträge zu drei brandaktuellen Themen zur Diskussion zu stellen und gleichzeitig die Vielfältigkeit unseres gemeinsamen saarpfälzischen Wirtschaftsraumes zu präsentieren,“ so Professor Marc Piazolo, Dekan des Fachbereichs Betriebswirtschaft.

Die Beteiligung war zudem nicht nur auf die weitgereisten Gäste beschränkt, da die Fachvorträge der gesamten Hochschulöffentlichkeit offenstanden, also Studierenden, Mitarbeitenden und Dozent*innen. „Wir beleuchteten die Förderung der Gleichstellung aus verschiedenen Blickwinkeln und in ganz unterschiedlichen Facetten, angefangen von der Ministerialverwaltung, über den Hochschulbereich, bis hin zur Landeshauptstadt Saarbrücken und zu multinationalen und mittelständischen Unternehmen,“ erläuterte die Gleichstellungsbeauftragte des Fachbereichs, Professorin Christine Arend-Fuchs, den Einstig in das erste Schwerpunktthema. Lisa Schneider war sich als kommunale Frauenbeauftragte Saarbrückens mit den Unternehmensvertreterinnen einig, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen nach wie vor noch zu gering ist. Dabei sind gerade von Frauen spezifische Aspekte und Impulse zu erwarten, die in relevanten Entscheidungssituationen ansonsten fehlen würden. Spezifische Schulungen für junge Mitarbeiterinnen oder Managerinnen aus der Praxis – wie „Business Women meets Academics“ – dienen als Vorbilder für Studierende, um die Schwellenangst vor Führungsverantwortung zu nehmen. Kontrovers diskutiert wurden im Rahmen der Veranstaltung fixierte Frauenquoten – ob freiwillig, zeitlich begrenzt bis hin zu gesetzlich vorgeschrieben.

Im Gegensatz zu den meisten Bundesländern sind Hochschulgremien in Rheinland-Pfalz paritätisch zu besetzen. „In Fachgebieten mit geringem Frauenanteil in der Professor*innenschaft, z.B. bei den Ingenieurwissenschaften, führt dies schnell zu einer zeitlichen Überlastung der Professorinnen. Diese Zeit fehlt somit für Forschung und Lehre, so dass wieder ein struktureller Gender-Nachteil entsteht,“ erläutert Marc Piazolo.

Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz – dem zweiten Konferenzschwerpunkt – im Einzelhandel vermittelte der Leiter des Innovative Retail Laboratory, Frederic Kerber, vom DFKI mit konkreten Beispielen. Jörg Wagner von SAP und insbesondere Professor August-Wilhelm Scheer als Keynote Speaker gingen in diesem Kontext auf die digital getriebenen Veränderungen in der Organisation von Unternehmen und von Arbeitsprozessen ein. Dieser Entwicklung wurde mit Blick auf die Beispiele „New Work“ oder das „Composable Enterprise“ große Chancen bescheinigt, die auch der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Dr. Theophil Gallo, für die öffentliche Verwaltung bestätigte.

Wie auch bei anderen Themen stellen jedoch generell die Gewinnung und Ausbildung des nötigen Fachpersonals sowie in der Gewährleistung der Datensicherheit besondere Herausforderungen dar. Im Mai 2023 war die Hochschule Kaiserslautern selbst von einem Hackerangriff betroffen und damit direkt mit dem Thema Cybersicherheit – dem dritten Tagungsschwerpunkt – konfrontiert. Hochschulvizepräsident Professor Klaus Knopper konnte somit ausführlich über die Auswirkungen und getroffenen Maßnahmen im Zusammenhang mit diesem ungeplanten Praxisbeispiel berichten. Im Rahmen dieser Thematik verdeutlichte Christian Foetinger von der Stabsstelle Informationssicherheit bayerischer, staatlicher Hochschulen und Universitäten die landesweite Vorgehensweise zur Beratung und Sensibilisierung von Hochschuleinrichtungen am Beispiel seines Bundeslandes. In erfrischenden Vorträgen gingen die Rechtsanwältinnen Jeanne Dillschneider und Christina Kiefer darüber hinaus auf rechtliche Aspekte des Datenschutzes bei Clouddiensten ein. Mit einem Ausblick auf die nähere Zukunft äußerte sich Professor Eugen Staab beruhigend über die (noch) fehlende Allgemeine Künstliche Intelligenz der KI-Systeme. Wichtig sei es jedoch, frühzeitig in Bildungseinrichtungen den Umgang mit KI-Systeme wie z.B. ChatGPT oder weiteren Sprach-Bots zu schulen, damit beispielsweise die Nutzer*innen möglichst effektiv Fake-News von realen Fakten unterscheiden lernen.

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung konnten die Konferenzteilnehmer*innen zur Auflockerung innovative Produktentwicklung sowie die Nutzung digitaler Abstimmungstools bei der Karlsberg Brauerei in Homburg testen. Auch der anschließende Besuch unter Tage in den Schlossberghöhlen beeindruckte die weitgereisten Gäste ebenso wie das gesamte Konferenzprogramm.

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