Entwicklung einer qPCR Methode zur quantitativen Bestimmung von Botrytis cinerea
Tag der Forschung - Beiträge aus den Forschungsschwerpunkten
Die Infektion von Trauben mit Botrytis cinerea hat eine enorme Auswirkung auf den Ertrag und die Qualität der Traubenernte. Bekannte Probleme, die mit B. cinerea in Verbindung gebracht werden, sind spezifische Fehlaromen, schlechte Filtrierbarkeit und Braunverfärbung bei Weißweinen. Die Entwicklung einer B. cinerea-Infektion hängt stark von den Witterungsbedingungen ab und ist in den verschiedenen Jahrgängen sehr unterschiedlich.
Typische Bekämpfungsmaßnahmen sind Entblätterung und der Einsatz von Fungiziden, was mit hohen Personal- und Materialkosten verbunden ist. Sie bergen auch ein großes Risiko, zumal die Wirksamkeit und der Zeitpunkt dieser Behandlungen nur schwer vorhersehbar sind. Die Häufigkeit und Schwere von B. cinerea-Infektionen in Deutschland wird aufgrund der durch den Klimawandel veränderten Witterungs-bedingungen und dem Auftreten neuer Erregerstämme zunehmen. Die gängigen Verfahren zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen von Botrytis auf die Weinqualität haben sich als unwirksam erwiesen und müssen überdacht werden. Um einen besseren Einblick in die Vielfalt der Botrytis-Stämme zu erhalten, wird eine PCR-Fingerprinting-Methode sowie eine qPCR-Methode zum Nachweis von Biomasse entwickelt, um mehr Erkenntnisse über die klimabedingten Entwicklungen von B. cinerea zu erhalten.
Ziel der entwickelten qPCR-Methode ist es, mit Hilfe einer Standardreihe frühzeitig die Biomasse von befallenen Trauben zu bestimmen. Außerdem sollen Kreuzreaktionen mit beispielsweise Penicillium ausgeschlossen werden können, um effektiver gegen den B. cinerea Befall vorzugehen.
Katharina Schmidtmann