Neue Laborveranstaltungen zum Thema RFID und andere Auto-ID Technologien
Im Mai und Juni 2017 fand zum ersten Mal die rundum erneuerte Laborveranstaltung zum Thema RFID (Radio-Frequenzy-Identification) und anderen Auto-ID Technologien statt. Studierende des Studiengangs Technische Betriebswirtschaft lernten im Rahmen der Veranstaltung Logistik von Frau Prof. Dr. Bettina Reuter die Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie kennen.
Die Teilnehmer beschäftigten sich zu Beginn mit den Grundlagen und dem Aufbau einer RFID-Anlage, die im Wesentlichen aus Empfangsantennen, einem Verarbeitungsgerät (Reader) und einem PC mit passender Software besteht. Sogenannte Smart-Tags sind kleine Empfänger, die einen Mikro-Chip enthalten und berührungslos bestimmte Daten an die Antennen der Anlage über eine Distanz von mehreren Metern übertragen können. In einem ersten Versuchsaufbau haben die Studierenden die Sendereichweite verschiedener Tag-Bauformen bei verschiedenen Sendeleistungen untersucht und miteinander verglichen. Ergebnis: Durch Variierung dieser Parameter lassen sich gezielt Reichweiten zwischen 0 und mehr als 600 cm justieren, was bei Anwendungen in der Industrie von großer Bedeutung ist.
Am 17. Mai fand im Rahmen der Veranstaltung einen Gastvortrag der Firma Baumer statt. Inhalt waren sogenannte Smart-Kameras, die das Unternehmen unter anderem herstellt. Smart-Kameras enthalten integrierte Prozessoren, die das aufgenommene Bild direkt weiterverarbeiten und so klare Informationen an den Benutzer weitergeben. Typische Einsatzgebiete sind überall dort zu finden, wo die Qualität von Produkten mit optischen Verfahren untersucht werden soll. Fehlende Teile in einem Blister beispielsweise lassen sich so im Bruchteil einer Sekunde detektieren.
Zum Abschluss der Laborveranstaltung im Juni stand die Durchführung einer kompletten Produktions-Simulation von (Lego-) Rennwagen an. Die Kennzahlen aus den einzelnen Prozessschritten konnten durch Einsatz von RFID-Systemen unmittelbar in Echtzeit abgegriffen werden und EDV-basiert ausgewertet werden. Mittels einer Smart-Kamera, die die Hochschule freundlicherweise von der Firma Baumer kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, konnten die einzelnen Fahrzeuge am Ende des Produktionsprozesses hinsichtlich ihrer Qualität überprüft werden und so die Ausschussquote ermittelt werden. Nach dem ersten Durchgang konnten durch die ermittelten Kennzahlen die Defizite in der Organisation der Produktion aufgedeckt und gezielt und systematisch eliminiert werden.
Durch die modellhafte Veranschaulichung in der Produktions-Simulation konnte den Studierenden realitätsnah in kleinem Maßstab verdeutlicht werden, welche Möglichkeiten sich durch den gezielten Einsatz dieser Technologie eröffnen.