15.06.2016: Innovationsmethodik – von der und für die Hochschule
TRIZ-Training des Kompetenzzentrums OPINNOMETH für Mitarbeiter/innen der Hochschule Kaiserslautern
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Fachbereiche der Hochschule Kaiserslautern waren eingeladen, über mehrere Monate hinweg ein Training in aktuellen systematischen Innovationstechniken zu absolvieren und dabei auch ein attraktives international geschätztes Zertifikat zu erlangen. Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dozenten) der Fachbereiche BW, ALP und AING nahmen die Herausforderung an und neun davon absolvierten erfolgreich die Abschlussprüfungen im Mai.
Innovation und systematische Methoden: Kreativität UND Effizienz
Das kreative Moment in Innovations- und Entwicklungsprozessen wird meist als ein stark intuitiv geprägter Akt verstanden. Aber in den Innovationsabteilungen erfolgreicher Unternehmen ist die Ideengewinnung ein kontinuierlicher Bestandteil des Innovationsprozesses. Dort muss mit relativ hoher Sicherheit eine vorgegebene Anzahl innovativer Ideen und Vorhaben in einer bestimmten Zeit gefunden werden – und dies Woche für Woche. Auch wenn es viele intuitionsstimulierende Methoden gibt, so stellen intuitive Verfahren im professionellen Innovationsmanagement längst nur einen Teil des genutzten Instrumentariums dar. Von hoher Bedeutung sind heute insbesondere auch systematische Innovationsmethoden, da sie mit hoher Zuverlässigkeit schnell zu einer großen Anzahl von Innovationsimpulsen führen. Allerdings müssen solche Methoden, wie zum Beispiel die TRIZ (Theorie des erfinderischen Problemlösens) eingeübt und trainiert werden, da sie eben nicht intuitiv sind.
Unternehmen wie Samsung, General Electric, Siemens, Osram, Philips, Schaeffler usw. nutzen Methodiken wie TRIZ in ihren Entwicklungs- und Innovationsprozessen gezielt, um nicht nur bahnbrechend Neues zu erschaffen, sondern vor allem auch, um immer wieder schnell Innovationen generieren zu können. Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement ist nämlich die Frage der Geschwindigkeit – und somit der Effizienz der Innovationsprozesse – mindestens so entscheidend, wie die Frage nach der empfundenen Innovationshöhe.
Innovationsmethodik TRIZ – Kompetenzzentrum an der Hochschule Kaiserslautern
Das Kompetenzzentrum OPINNOMETH (OPerational excellence- und INNOvations-METHodik) an der HS Kaiserslautern fokussiert in einem seiner beiden Schwerpunkte Innovationsmethodiken und hierbei insbesondere systematische Ansätze, wie die TRIZ.
Professor Thurnes – Leiter des Kompetenzzentrums – ist stellvertretender Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses „Innovationsmethodiken“ und befasst sich dort mit der Dokumentation und Richtliniendefinition des Standes der Technik in diesem Bereich. Darüber hinaus bringt er aktuelle Innovationsmethodik in verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge ein. Im Bereich der Weiterbildung leitet er den berufsbegleitenden MBA-Studiengang „Innovations-Management“ und Zertifikatslehrgänge des Kompetenzzentrums adressieren den Transfer mit der Industrie.
Vor diesem Hintergrund hat das Kompetenzzentrum nun erstmalig Hochschulangehörigen die Möglichkeit gegeben, ein TRIZ-Training mit dem Abschlussziel des international geschätzten „MATRIZ Level 1“ zu absolvieren. Auf diese Weise können die sonst eher nur Spezialisten der Praxis bekannten tiefergehenden Methoden der TRIZ in der Hochschule an verschiedenen Stellen genutzt werden, in dem sie das Methodeninventar zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereichern.
Die neun Absolventen des Trainings empfanden den Einstieg in die Methodik als interessant und werden in den nächsten Monaten selbst entscheiden, wie und wo diese Eingang in ihren persönlichen Methodenschatz im Alltag finden werden.
Innovationsmethodik im individuellen Kompetenzbündel
Professor Thurnes zieht aus dem Training für Hochschulangehörige den Schluss, dass das Kompetenzzentrum gleiche bzw. ähnliche Angebote wiederholt durchführen sollte. Auch wenn im Training primär technisch orientierte Fragestellungen im Vordergrund standen, so wurden auch immer wieder Hinweise auf die Nutzung der Methodiken in administrativen oder anderen Bereichen gegeben. Insgesamt sind die erlernten Methoden bei entsprechend intensiver Reflexion losgelöst vom Probleminhalt als prinzipielle Hilfsmittel zur innovativen Problemlösung in beliebigen Themenfeldern nutzbar. Unabhängig von der individuellen Fachrichtung, erweitern die TRIZ-Kenntnisse und –Fähigkeiten somit die individuellen Kompetenzbündel der Teilnehmenden in einer Weise, die sowohl für die Person als auch für ihr Wirken innerhalb der Hochschule nur von Vorteil sein können. Das hochschulinterne Training vervollständigt den Ansatz des Kompetenzzentrums OPINNOMETH, möglichst vielen Gruppen die Ansätze methodischen Handelns – in diesem Falle der Innovationsmethodik TRIZ – näher zu bringen: Studierenden, Industrie und nun auch Hochschulangehörige in Lehre und Forschung.
Weitere Informationen:
Kompetenzzentrum OPINNOMETH: www.hs-kl.de/opinnometh
MBA Innovations-Management: www.mba-innovations-management.de