Lichtblick Lehre

- eine hochschuldidaktische Impulsreihe

Laut Ken Bain, einem bekannten Hochschulforscher, haben besonders erfolgreiche Dozierende ein wesentliches Merkmal gemeinsam: Sie können ihre Studierenden motivieren und ihnen helfen, sich selbst zu motivieren. Aber was ist eigentlich Motivation, wie entsteht sie und wie kann sie bei Studierenden geweckt werden?

Studien zeigen, dass die meisten Erstsemester hochmotiviert ihr Studium beginnen – diese Motivation aber bald sinkt. Es gilt daher, Settings zu schaffen, in denen Studierende motiviert bleiben und nicht demotiviert werden. Wie können diese aussehen und geschaffen werden, wie kann man die Motivation der Studierenden erhalten  – sei es im virtuellen Raum, in Präsenz, in synchronen Formaten oder auch Selbstlernphasen?

Die psychologischen Grundbedürfnisse von Menschen lassen sich in Autonomie („ich kann selbst bestimmen, wann ich was tue“), Kompetenzerleben („ich spüre, dass ich etwas kann“) und soziale Einbettung („ich möchte Teil einer Gemeinschaft sein“) unterteilen (nach Deci und Ryan 1993).

In unserer hochschuldidaktischen Veranstaltungsreihe haben Sie die Gelegenheit Impulse für eine motivierende Lehre zu erhalten, die aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen thematischen Zugängen Fragen zu diesen motivationsförderlichen Aspekten beleuchtet:

1. Wie kann Autonomie und Selbstbestimmung gefördert werden?

2. Wie kann die Selbstwirksamkeit und das Kompetenzerleben vermittelt werden?

3. Wie kann soziale Eingebundenheit gestaltet werden?

 

 

Kontakt

HSKL

Hochschuldidaktik, Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre

HSKL

Senatsausschuss für Qualität und Lehre, Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre

HSKL

Stabsstelle Qualität in Studium und Lehre

Programm

Mehr Bewegung. Mehr Abenteuer. Überraschend mehr Zielerreichung.

Online-Seminar (mit Vortrags- und Workshopphase) von 16:00h bis 18:00h

Kaum weicht man vom Plan, schon wird‘s interessant! Die Lernwirksamkeitsforschung bestätigt diese Erfahrung vieler Lehrender: Ungeplantes erhöht die Aufmerksamkeit. Aber ist das immer gut? Wann doch besser beim Plan bleiben? Wie die Zielerreichung im Auge behalten?
Agile Hochschuldidaktik – die auch situative oder adaptive Hochschuldidaktik heissen könnte – bietet hier Konzepte, theoretische Hintergründe und konkrete Ideen für den Lehralltag. Wir tauchen interaktiv in diese Thematik eine und erleben Agilität in der Bildung online.

Selbstbestimmung und intrinsische Motivation von Studierenden aufnehmen und allzu strikt am vorgefassten Plan festhalten ist offensichtlich ein gewisser Widerspruch. Eine Erfahrung, die viele Lehrende kennen: Oft entsteht mehr und intensiveres Lernen, wenn Lehrende aus der Situation heraus etwas tun, wozu der Moment einlädt, nötigt oder
einfach Gelegenheit bietet. Wann und wie man situativ dem Unterricht eine neue Richtung gibt, das ist die hohe Kunst der agilen Didaktik – die wir ja alle schon immer und immer wieder leben. Lehrende, die wahr- und ernstnehmen, was bei den Lernenden passiert, lehren besser – und sind stärker gefordert.

Ziele

  • Eigene Erfahrungen mit dem Ungeplanten als Basis für authentische Weiterentwicklungen nutzen können
  • Zusätzliche Techniken und Ideen für agile Didaktik kennen und über erstes Erfahrungswissen verfügen
  • (Lern-) Theoretisch basierte Begründungen für mehr situatives Bildungshandeln kennen und damit argumentieren können
  • Erfahrungen mit Agilität im Bildungssystem austauschen und 
  • Konzepte und forschungsbezogene Hintergründe; Grenzen und Kritik


Prof. Dr. Dr. Christof Arn ist Autor des Buchs "Agile Hochschuldidaktik", leitete 7 Jahre die Hochschuldidaktikstelle der Hochschule Luzern und arbeitet als Hochschuldidaktiker und Ethikexperte für zahlreiche Hochschulen im deutschsprachigen Raum: www.agiledidaktik.ch

 Auszug aus dem Buch »Agile Hochschuldidaktik« (zur Vorbereitung)

 

Was nehmen meine Studierenden eigentlich genau aus meiner Veranstaltung mit? Und wie lernen sie im Einzelnen? Was ist hier förderlich, was hinderlich?

Viele Lehrende nutzen verschiedenste Methoden, um einen guten Kontakt zum Lernprozess der Studierenden zu halten. An einigen Universitäten spricht man in diesem Zusammenhang auch von „Classroom-Assessment-Techniques“ oder „CATs“. Sie funktionieren wie kleine Übungen oder Tests, nur sind sie häufig anonym und stets formativ angelegt. So können Lernerfolge und Lernwege aufgezeigt werden. Dieses Seminar gibt einen detaillierten Einblick in die Hintergründe und wesentlichen Merkmale dieses Ansatzes und zeigt auch die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten auf. Die Teilnehmer/-innen werden in die Lage versetzt, als Dozenten/Dozentinnen für die eigene Veranstaltung effektive CATs zu entwickeln und einsetzen zu können, um ihr Lehrhandeln zu optimieren.

Inhalte

Formative Lernerfolgskontrolle – warum? wozu? Möglichkeiten und Grenzen?
Lehren als Unterstützung von Lernen
Adaptieren, nicht adoptieren: eigene CATs entwickeln
Tipps & Tricks zum Einsatz
Mit CATs arbeiten: entwerfen, einsetzten, auswerten, rückmelden
Fehlerfreundliche Lernatmosphäre & Souveränität Zweiter Ordnung
 

Lernziele

Die Teilnehmenden kennen Unterschiede, Möglichkeiten und Ziele summativer vs. formativer Lernerfolgskontrollen.
Sie formulieren Lernziele und können entsprechende CATs für die eigenen Lehrveranstaltun-gen entwerfen.
Sie können CATs gezielt einsetzen und auswerten.
Sie können Ergebnisse von CATs zurückspiegeln und mit den Lernenden besprechen.
Sie erhalten gestalten in ihren Veranstaltungen eine offene, fehlerfreundliche Lernatmosphäre.

 

Material / Vorbereitung

Die Veranstaltung findet online statt und Sie können sich gerne auf das Thema einstimmen, indem Sie sich die beiden Videos Nr. 8a und 8b unseres Referenten Dr. Sebastian Walzik auf seiner Homepage zum Thema CATs (Classroom-Assessment-Techniques) ansehen: https://www.walzik.de/tbx_hd3.html.

 

Sebastian Walzik hat an der Universität St. Gallen promoviert, er machte die Ausbildung zum Kommunikationsberater und Klärungshelfer bei Prof. Dr.Friedemann Schulz von Thun, die Systemische Ausbildung bei Prof. Dr. Varga von Kibéd (SySt®), ist Trainer & Coach für Kommunikation und Hochschuldidaktik (u.a. anderem HTW und GHD Baden-Württemberg).

Ausgangslage

Es gibt zahlreiche Faktoren, die Studienerfolg verhindern und Studienabbruch begünstigen. Als einer der wichtigsten Einflussfaktoren wird von vielen Autoren der Verlauf der Studieneingangsphase genannt (vgl. van den Berk & Stolz, 2015)1. Nach Heublein et al. (2017) ist die Studienmotivation ein Faktor, der den Studienerfolg mit am stärksten beeinflusst.

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich an Lehrende und Studiengangsplaner*innen, die Studieneingangsphasen planen und ausgestalten oder Studierende in dieser Phase in Lehre und Beratung begleiten.

Der Workshop wird Online durchgeführt werden.

Learning Outcomes

Die Teilnehmer*innen sind nach dem Workshop in der Lage

− Einflussfaktoren auf Studienmotivation in der Studieneingangsphase zu differenzieren,

− Motivationslagen von Studierenden zu erfassen und

− Maßnahmen zur Motivationsförderung in der Studieneingangsphase zu entwickeln.

 

Dr. Jutta Rach hat Biologie in Oldenburg studiert und nach dem Abschluss der Promotion ein Studium der Personalentwicklung absolviert. In 2009 schloss sie eine Weiterbildung als Gestalttherapeutin ab. Sie leitete von 2006 an die Schlüsselkompetenzmodule im Fachbereich Biologie der WWU Münster und ist seit 2011 hochschuldidaktische Beraterin im Fachbereich Wirtschaft an der FH Münster. Freiberuflich bietet sie Coaching, Supervision und Seminare zur Teamentwicklung an.

Wie kann ich mit meiner Lehrhaltung die (Lern-)Motivation der Studierenden fördern?

 

Im Online-Workshop werden gemeinsam diese Fragen bearbeitet…

Welche Angebote kann ich in meiner Lehre machen, damit die Studierenden

  • ihre (Teil-) Autonomie und (Teil-) Selbstbestimmung,
  • ihre Selbstwirksamkeit und ihr Erleben ihrer eigenen Kompetenzen und
  • die Chancen und Möglichkeiten einer sozialen Eingebundenheit

wahrnehmen, nutzen, pflegen und weiterentwickeln können?

Dazu gehen wir von unserer eigenen Lehrhaltung / Lehrphilosophie aus und nutzen außer dem Modell von Deci und Ryan die Theorie und Praxis der Themenzentrierten Interaktion (TZI) und den Hochschulqualifikationsrahmen (HQR). Wir werden konkrete Angebote entwickeln, die wir in unsere Lehre integrieren können.

Der Online-Workshop besteht aus einer Kombination aus Input, Reflexion der eigenen Haltung und der Entwicklung von konkreten Angeboten.

 

Nach dem Workshop haben die Teilnehmenden…

  • konkrete Angebote entwickelt, die sie den Studierenden machen k6nnen, die Selbstbestimmungstheorie auf sich selbst anzuwenden
  • Zusammenhange zwischen der Selbstbestimmungstheorie und dem Hochschulqualifikationsrahmen hergestellt,
  • Verknüpfungen zu ihren eigenen Lehrüberzeugungen genutzt, um kompetenzorientiert zu lehren.

 

Dr. Jochen Spielmann ist 1959 in Darmstadt geboren, lebt in Berlin und arbeitet im Rahmen einer Teilzeitstelle an der TU Braunschweig

  • Fachwissenschaftler (Kunstgeschichte, Ev. Theol., Geschichte) Abschluss Promotion
  • Erziehungswissenschaftler (Erwachsenenbildung, Psychologie, Soziologie) Abschluss Diplom Pädagoge
  • Hochschuldidaktiker und Hochschulentwickler: Arbeitsschwerpunkte: Führung in Hochschulen; Coaching von MitarbeiterInnen; Forschendes Lernen
  • Fellow bei ,,Lehre hoch n“ lehrehochn.de (ToepferStiftung / Stifterverband /Volkswagenstiftung)
  • Supervisor und Coach DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching)
  • TZI Graduierter / Ausbilder (TZI - Themenzentrierte Interaktion - ist ein handlungsorientiertes Leitungs- und Führungskonzept)