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Wasserstoff in allen Farben – neue Quellen für den wichtigsten Stoff der Energiewende
Referent: Dr. Ulrich Eberl, Zukunftsforscher, Biophysiker, Buchautor
Europa wird künftig jedes Jahr Dutzende Millionen Tonnen an Wasserstoff benötigen: für den Umbau der Stahl- und Chemieindustrie, für schwere Lkw und Flugzeuge und für Strom in Dunkelflauten. Doch woher sollen diese enormen Mengen kommen? Vielleicht aus Erdgas, wobei das entstehende Kohlendioxid gespeichert wird? Das wäre der sogenannte „blaue“ Wasserstoff. Oder als „grüner“ Wasserstoff aus der Elektrolyse von Wasser mit Wind- oder Solarstrom? Den könnte man im windreichen Chile oder in den Wüsten Afrikas und Australiens gewinnen.
Bisher kaum bekannt: Auch rund um Europa gibt es Flächen, auf denen zehnmal mehr Wasserstoff erzeugt werden könnte, als der Kontinent benötigt. Gemeint ist der offene Ozean mehr als 100 Kilometer vor den Küsten von Norwegen, Schottland, Irland bis hinunter nach Portugal und Spanien. Dort könnten schwimmende Windturbinen grünen Wasserstoff erzeugen, der dann an organische Öle gebunden und mit Tankschiffen sicher und kostengünstig an Land transportiert würde. Das erste Pilotprojekt läuft bereits.
Vielleicht noch überraschender: In Nordfrankreich nahe dem Saarland glauben Forscher etwas gefunden zu haben, das es gar nicht geben sollte: große natürliche Wasserstoff-Reservoire unter der Erde. Wenn diese Millionen Tonnen an „weißem“ Wasserstoff tatsächlich existieren, wäre auch dies ein wichtiger Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft Europas.
Der promovierte Biophysiker Ulrich Eberl hat 23 Jahre lang in der Industrie gearbeitet und ist seit 2015 als freier Wissenschaftsjournalist und Buchautor tätig. Sein Fokus liegt auf Trends bis 2050: Umwelt und Energie, Gesundheit und Mobilität, Industrie und Künstliche Intelligenz.
Weitere Infos zu Dr. Ulrich Eberl:
https://www.linkedin.com/in/ulrich-eberl-0aab0a1/ und www.zukunft2050.wordpress.com
Artikel zu den schwimmenden Windparks und dem weißen Wasserstoff (Bild der Wissenschaft, März 2024):
https://www.wissenschaft.de/magazin/bdw-aktuelles-heft/was-waere-wenn-3/
Ansprechpartner zu den Abendvorträgen:
Dr. Hubert Zitt +++ 0631-3724-5330 +++ hubert.zitt@hs-kl.de