Prof. Dr. Walter Ruda besucht Universitäten in Japan
Ziel einer Besuchsreise von Prof. Dr. Walter Ruda vom Fachbereich Betriebswirtschaft am Campus Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern waren Universitäten in Japan. Der Besuch wurde zusammen mit Prof. Dr. Rubén Ascúa, Rektor der Partneruniversität UNRaf, Rafaela, Argentinien durchgeführt. Rubén Ascúa ist seit vielen Jahren Lehrbeauftragter an der Hochschule Kaiserslautern.
Japan ist mit rund 120 Mio. Einwohnern nach wie vor eine der weltweit größten Wirtschaftsnationen, auch wenn das Land in den vergangenen Jahren in der medialen Berichterstattung etwas in den Hintergrund getreten ist. Erstaunlich und zugleich bewundernswert wie das Land, auch nach Umweltkatastrophen wie z. B. Erdbeben, Tsunamis und dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, immer wieder mit einer überragenden Organisation und Disziplin in „geordnete“ Verhältnisse zurückfindet. Allen Betriebswirtschaftlern sollten Managementtools wie z. B. Just in Time, Lean Production Management, Kaizen, Kanban bekannt sein.
Bei der ersten Etappe wurde die private Musashi Universität in Nerima, dem äußersten Nordwesten von Tokyo besucht. Die Musashi-Universität wurde 1949 gegründet. Gründer der Vorgänger-Institution war Kaichiro Nezu Sr. ein Politiker, Kunstsammler und höchst erfolgreicher Unternehmer, der wegen seiner großen Erfolge im japanischen Eisenbahnwesen auch „Railway King“ von Japan genannt wird.
Das Gespräch wurde mit der Universitätsleitung geführt. An der Musashi Universität sind ca. 4.600 Studierende an 3 Fakultäten immatrikuliert. Kontakte zu Partner-Universitäten bestehen vorzugsweise nach Asien, Nordamerika und Australien. Die Musashi-Universität bietet viele kostenlose Sport- und Kulturaktivitäten an. Zusätzlich werden ein EAS East Asian Studies Program, Study Abroad Preparation Courses und Japanese Language Classes angeboten. Der Campus-Rundgang auf dem weitläufigen Universitätsgelände wurde durch Herrn Toru Sato, Administrative Director, Office of International Student Mobility, International Department durchgeführt.
Ziel des zweiten Universitätsbesuchs war die alte Kaiserstadt Kyoto etwa 400 km südwestlich von Tokyo. Shinkansen, der berühmte Zug der Japan Railways, bewältigte die Stecke Tokyo – Kyoto just in time. Abfahrt in Tokyo und Ankunft in Kyoto auf die Minute genau. 1997 fand in Kyoto die internationale Klimakonferenz mit dem Kyoto-Protokoll statt, in der sich die Industrieländer verpflichteten, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken.
Das private Doshisha Women’s College of Liberal Art (DWCLA) wird in 2 Jahren den 150. Geburtstag feiern. Joseph Hardy Neesima, ursprünglich Jo Niijima, hatte diese Universität im Jahre 1875 federführend gegründet, basierend auf den drei Bildungsprinzipien: Christentum, Internationalität und Geisteswissenschaften.
Bei der Besprechung mit der Abteilung „International Affairs“ wurden das Studienangebot, das interessante „Inbound Program for International Students“ und eine Vielzahl an Sport- und Kulturaktivitäten erläutert. An „The Doshisha“ sind ca. 6.400 weibliche Studierende in 6 Fakultäten an 2 Standorten in Kyoto eingeschrieben. Die Partner-Universitäten befinden sich vorzugsweise in Asien, Nordamerika und Australien. Ein Campus-Rundgang rundete den interessanten Besuch ab.
Natürlich wurde bei beiden Universitätsbesuchen auch die GESt-Studie vorgestellt. Im Zuge dieses mehrjährig angelegten internationalen Forschungsprojektes arbeiten Wissenschaftler von Hochschulen aus mehreren Ländern zusammen. Es wird untersucht, wie Studierende zu unternehmerisch Handelnden werden, welche Barrieren sie davon abhalten und welche Unterstützung sie sich bei der Unternehmensgründung durch ihre Hochschule wünschen.
Bei dieser Besuchsreise wurden erste Schritte eingeleitet, so dass in weitergehenden Gesprächen die Rahmenbedingungen für eine mögliche Kooperation mit diesen beiden renommierten Universitäten erörtert werden könnten.