Digitale Formate sichern die Lehre
Die Hochschule Kaiserslautern begegnet der Corona-Krise mit digitalen Angeboten. So sichert sie den Lehrbetrieb für ihre Studierenden – auch ganz ohne Präsenzveranstaltungen an den drei Studienorten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken.
Kaiserslautern, Pirmasens, Zweibrücken. Obwohl auf den Campusgeländen, wie an allen Hochschulen in Rheinland-Pfalz, nur noch Minimal-Betrieb herrscht, stellen die Professorinnen und Professoren der Hochschule Kaiserslautern seit zwei Wochen die Lehre in den mehr als 60 Studiengängen weiterhin sicher: Online. Unterstützt werden sie von einem interdisziplinären Team an der Schnittstelle Didaktik, Medieninformatik und Mediengestaltung.
Die rund 150 Lehrenden an den drei Studienorten werden umfassend mit digitalen Werkzeugen und Technik versorgt, mit denen sie ihre Lehrinhalte nun statt im Hörsaal über das Internet vermitteln können. Vorlesungen werden als Video oder Podcast aufgezeichnet, am Laptop oder direkt aus dem Hörsaal live gestreamt, Materialien und Aufgaben werden in Online-Lernplattformen hochgeladen und bearbeitet, Dozierende diskutieren mit ihren Studierenden in Video-Konferenzen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und gerade für die Generation der Studierenden intuitiv nutzbar. Aber auch auf der Seite der Professorinnen und Professoren ist die Begeisterung längst angekommen.
Digitale Lehr- und Lernangebote sind an der Hochschule Kaiserslautern nämlich kein Neuland. Das Projekt Open MINT Labs, die Fern- und berufsbegleitenden Studiengänge und viele innovative Lehrende machen es schon lange erfolgreich vor. Gerade jetzt zeigt sich aber, wie wertvoll die Investitionen und Innovationen der letzten Jahre waren.
„Wir arbeiten seit über 15 Jahren an der steten Digitalisierung in der Lehre. Wir haben mit der digitalen Anreicherung bewährter Lehrinhalte hier an der Hochschule Kaiserslautern gute Erfahrungen. Die Resonanz der jungen Menschen auf digitale Angebote ist schon immer sehr positiv. Das zahlt sich nun aus.“, sagt Simone Grimmig. Sie ist die Leiterin des Referats Neue Lehr- und Lernformen und hat mit ihrem Team dieser Tage alle Hände voll zu tun. Eine Videokonferenz jagt die nächste, das Interesse, aber auch der Support- und Beratungsbedarf ist groß.
Natürlich gibt es viele Dozierende, die das Thema Online-Lehre schon lange für sich entdeckt haben und schon Großteile ihres Stoffs digital zur Verfügung haben. Aber auch Dozierende, die bislang erfolgreich klassisch unterrichteten sind offen und erschließen für sich den Umgang mit den digitalen Werkzeugen nun im Expressverfahren. Und das funktioniert erfreulich gut und zügig. Mit ein wenig Einführung, Starthilfe und Geduld sei es wirklich für alle machbar, ein tolles Programm für ihre eigenen Lehrveranstaltungen zu erstellen, so Grimmig.
Im Vordergrund steht dabei immer die Verantwortung des Bildungsauftrags: „Wir wollen und werden unsere Studierenden auch in dieser herausfordernden Zeit nicht im Stich lassen. Wir versorgen sie mit möglichst vielen Lehrinhalten und werden das Angebot weiter ausbauen. Wichtig ist es, erreichbar zu bleiben. So etwas Einfaches wie eine Online-Sprechstunde ist für jeden machbar und im Moment ein Schlüssel um die Studierenden beim Selbststudium zu unterstützen.“, erklärt Prof. Dr. Albert Meij, Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationalisierung.
Meij hat es selbst vorgemacht: mit einem selbstgedrehten Video hatte er sich bereits zu Beginn der Corona-Krise in Deutschland vor zwei Wochen an die Professorinnen und Professoren gewendet, um für den sofortigen Umstieg auf die digitale Lehre zu werben. Ein Video zu drehen sei doch heute genauso einfach, wie eine Mail zu verschicken, sagte er in seinem Appell. Und die Botschaft kam an: Innerhalb der letzten beiden Wochen ist ein Großteil der Lehrveranstaltungen für die mehr als 6000 Studierenden online an den Start gegangen. „Die Stimmung stimmt. Ganz viele haben die riesige Herausforderung einer fast sofortigen Umstellung auf Online-Lehre angenommen und kämpfen mit, das Beste aus diesem Sommersemester zu machen“ so Meij. Zukunftsfähig heißt also auch flexibel und krisensicher: Die jetzigen Online-Veranstaltungen schaffen die notwendigen Freiräume für später, wenn die akut entfallenden Praxisübungen in Laboren und kreative Gruppenprojekte nachgeholt werden können.
Auch wenn noch nicht abzusehen ist, wie es mit dem Sommersemester 2020 weitergeht – die Hochschule Kaiserslautern ist derweil für ihre Studierenden weiterhin geöffnet: online!