Linda Schneider
„„Nein.“ ist ein kompletter Satz, der weder Erklärung, noch Rechtfertigung braucht.“
In loser Folge stellen sich Mitarbeitende der Hochschule aus allen Bereichen vor. Dazu beantworten sie eine Reihe von Fragen. Um die Jahrhundertwende war dies bei Partys ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Berühmt geworden ist der Fragebogen durch den französischen Schriftsteller Marcel Proust (1871-1922), der ihn mehrfach ausgefüllt – und veröffentlicht – hat.
Linda Schneider hat als erste eine der Fragen in Frage gestellt: Sollten wir in Zukunft auf Frage 7 „Wer war die verrückteste Person, der Sie je begegnet sind?“ wegen der womöglich diskriminierenden Wortwahl „verrückt“ verzichten?
- Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürften: Wer wäre es und warum?
Zählen auch fiktive Personen? Ich möchte Gandalf gerne fragen, wieso die Adler Frodo nicht direkt zum Schicksalsberg tragen und stattdessen ein schutzloser Hobbit diese weite und gefährliche Reise aufnehmen musste. Eine Unterhaltung mit J.R.R. Tolkien würde ich jedoch auch begrüßen. - Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften: Was wäre das?
Wie jede andere Person wünsche auch ich mir eine gerechtere, nachhaltigere und friedvollere Welt. Ich hätte jedoch Bedenken, welche furchtbaren Dinge sich ergeben würden, wenn ich nur eine einzige Sache in diesem komplexen Gefüge, in dem wir zusammenleben, verändern würde, solange sich die Menschen selbst nicht verändern. Veränderung beginnt bei uns selbst. Hierfür erfordert es neben einem erheblichen Maß an Selbstreflexion erst einmal Veränderungsbereitschaft. - Was ist das Beste an Ihrem Beruf?
Meine Tätigkeit an der Hochschule bereitet mir generell Freude. Zum einem gefällt mir daran, dass die Aufgabenbereiche sehr vielfältig sind und kein Tag wie der andere ist. Das Beste an meinem Beruf sind allerdings die unterschiedlichen Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. - Über welches Thema könnten Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Und warum?
Ich bin unweigerlich gut über Bodenbeläge und Müllsysteme in Küchen informiert und erwische mich immer häufiger, wie ich darüber (zum Leid meiner Mitmenschen) referiere. Wir renovieren gerade. - Überraschen Sie uns mit einer simplen aber weitgehend unbekannten Weisheit aus Ihrem Fachgebiet!
Man kann nicht nicht kommunizieren. - Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
Im Wald mit meinem Hund, in Italien oder einfach im eigenen Garten. - Wer war die verrückteste Person, der Sie je begegnet sind?
Vielen ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass die Wortwahl „verrückt“ zur Verbreitung von ableistischer Sprache beiträgt und diskriminieren kann. Wir sollten uns bewusst machen, wie wir im Büro oder Alltag kommunizieren, ohne zu verletzen. Genau deshalb bin ich versucht, diesen Ausdruck aus meinem Vokabular zu streichen. - Welches Getränk bestellen Sie bei einem Bartender?
Erdbeermargarita - Bei welchem Film fangen Sie laut an zu lachen, auch wenn Sie ihn alleine gucken?
Bei der Monty Python Reihe mit Ausnahme von „Der Sinn des Lebens“. - Welches war das schönste Kompliment, das Ihnen jemand einmal gemacht hat?
Dass ich meine Mitmenschen leicht begeistern kann, wenn ich von einer Sache selbst überzeugt bin und mich das authentisch machen würde. - Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
Ich mochte viele Fächer und bin generell gerne zur Schule gegangen. Eines meiner Lieblingsfächer war jedoch Französisch. - Hatten Sie schon mal einen komplett anderen Look?
Ich würde sagen ja, Familie und Freunde äußern jedoch gerne, dass ich noch genauso aussehe wie früher. - Was würden Sie heute Ihrem jüngeren Selbst empfehlen?
„Nein.“ ist ein kompletter Satz, der weder Erklärung, noch Rechtfertigung braucht. - Was war die schwierigste Aufgabe, die Sie jemals hatten?
Siehe Frage zuvor. Ich arbeite noch daran! - Was ist eine Sache, von der alle Leute begeistert scheinen und Sie können einfach nicht nachvollziehen wieso?
Berlin
Linda Schneider absolvierte im September 2021 den Masterstudiengang „Interkulturelle Kommunikation“ mit dem Nebenfach BWL an der Universität des Saarlandes. Während des Studiums arbeitete sie als Hilfswissenschaftliche Mitarbeiterin in der Institutsbibliothek der Fachrichtung Romanistik sowie als freie Mitarbeiterin an der Europäischen Akademie in Otzenhausen im Bereich der interkulturellen Bildung. Nebenbei sammelte sie (internationale) Praxiserfahrung im Bereich der Bildungs-, Kultur- und Projektarbeit und engagierte sich hochschulpolitisch im Fachschaftsrat.
Als besonders wichtig im beruflichen Alltag bezeichnet sie eine wertschätzende Kommunikation sowie einen regelmäßigen und konstruktiven Austausch mit allen Statusgruppen. Dabei geht es ihr vor allem darum, den Blick auf die Studierenden nie zu verlieren.