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17.02.2021: Digitalisierung in der Technischen Betriebswirtschaft - Virtuelle Produktionsgestaltung online lernen
Das Zusammenspiel von Betriebswirtschaft, Technik, Innovation und Digitalisierung ist aktuell der wichtigste Erfolgsfaktor für Unternehmen in Produktion und Logistik. Das interdisziplinäre Bachelorstudium „Technische Betriebswirtschaft B.Sc.“ und das darauf aufbauende Masterstudium „Wirtschaftsingenieurwesen M.Sc.“ an der Hochschule Kaiserslautern bereiten daher Studierende intensiv auf diese spannenden Themenfelder vor.
In der Technischen Betriebswirtschaft (TBW) wurde im Februar nun eine neue Simulationssoftwaresuite zur virtuellen Produktionsgestaltung im Rahmen von Laborveranstaltungen eingesetzt. Die Studierenden lernten, in einer virtuellen 3D-Umgebung Arbeitsprozesse zu planen und Arbeitsplätze zu gestalten bzw. zu verbessern.
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Aktuelles aus der TBW
Das Zusammenspiel von Betriebswirtschaft, Technik, Innovation und Digitalisierung ist aktuell der wichtigste Erfolgsfaktor für Unternehmen in Produktion und Logistik. Das interdisziplinäre Bachelorstudium „Technische Betriebswirtschaft B.Sc.“ und das darauf aufbauende Masterstudium „Wirtschaftsingenieurwesen M.Sc.“ an der Hochschule Kaiserslautern bereiten daher Studierende intensiv auf diese spannenden Themenfelder vor.
In der Technischen Betriebswirtschaft (TBW) wurde im Februar nun eine neue Simulationssoftwaresuite zur virtuellen Produktionsgestaltung im Rahmen von Laborveranstaltungen eingesetzt. Die Studierenden lernten, in einer virtuellen 3D-Umgebung Arbeitsprozesse zu planen und Arbeitsplätze zu gestalten bzw. zu verbessern.
In dieser Virtual Reality können die Abläufe und Aktivitäten von Mensch, Material, Maschinen und Robotern anschließend analysiert und bewertet werden. Noch bevor in der „echten“ Realität also tatsächlich gebaut oder gestaltet wird, können die Arbeitsplätze hinsichtlich Ergonomie und Produktivität untersucht werden. In der virtuellen Arbeitsumgebung kann schnell getestet werden, wie sich z.B. der Einsatz von Industrie 4.0-Technologien auswirkt, welchen Nutzen welcher Robotertyp stiften kann oder auch wo der Mensch die beste Wahl ist und bleibt. Prinzipien der Lean Production können bereits in der virtuellen Umgebung zur Prozessoptimierung genutzt werden. Die bekannten und hilfreichen Workshops zur kontinuierlichen Verbesserung (KVP-, CIP- bzw. Kaizen-Workshops) und zur Mitarbeiterintegration bei der Arbeitsplatzgestaltung (Kaikaku-Workshops) sind virtuell bereits in frühen Planungsstudien durchführbar. In Summe ist die Planung von Arbeitsumgebungen somit schneller und mit einer höheren Planungsqualität verbunden.
Die virtuelle Produktionsgestaltung wird mit einer ausführlichen arbeitswissenschaftlichen Untersuchung verbunden. Der Einsatz der Simulationssoftware erlaubt beispielsweise die intensive Betrachtung ergonomischer Aspekte, um die Belastungen für Mitarbeiter*innen bereits vor Realisierung zu optimieren. Dies führt in der Praxis zu einer breiten Palette positiver Effekte – von einer besseren Gesundheit der Belegschaft, über eine höhere Arbeitsmotivation bis hin zu einer höheren Produktivität und Produktqualität. Neben der Ergonomie können auch die erforderlichen Zeiten für verschiedene Arbeitsschritte bereits virtuell erfasst und optimiert werden – diese Informationen sind später in der realen Arbeitsumgebung wichtig, um zum Beispiel die Anzahl erforderlicher Maschinen und Menschen genau zu bestimmen.
Professor Thurnes vom Kompetenzzentrum OPINNOMETH am Campus Zweibrücken an der Hochschule Kaiserslautern vermittelt in der LeanFab (Lean-Lernfabrik) den Studierenden der Technischen Betriebswirtschaft den Umgang mit solchen aktuellen Digitalisierungswerkzeugen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen. Aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen konnte die Premiere der neuen Lehrveranstaltung jedoch nicht wie geplant ablaufen, denn ursprünglich sollten die Studierenden gemeinsam in einer Laborveranstaltung in Räumen der Hochschule drei Tage an speziell hierfür vorbereiteten Laptops lernen und arbeiten. Hierzu konnte das Team des Kompetenzzentrums um Christoph Sohns jedoch eine geeignete Online-Learning-Variante entwickeln. Professor Thurnes leitete das Arbeiten und Lernen in Gruppenarbeit über ein Videokonferenztool an. Gleichzeitig standen an der Hochschule Laptops mit der Spezialsoftware einsatzbereit zur Verfügung und wurden vom Studiengangsteam während der verschiedenen Übungen betreut. Die Studierenden wiederum bauten von ihren heimischen Computern aus eine feste Verbindung zu jeweils einem Rechner der LeanFab auf, den sie dann über ein Fernnutzungsprogramm in gleicher Weise nutzen konnten, als säßen sie im Veranstaltungsraum am Campus Zweibrücken.
Auf diese Weise bot nicht nur der Inhalt der Veranstaltung Einblicke in aktuelle Potenziale der industriellen Digitalisierung, sondern auch die Durchführung per remote-access bot erweiterte Lernmöglichkeiten im Bereich des räumlich verteilten Arbeitens. Auch in Zukunft werden die vermittelten Digitalisierungsaspekte und aktuelle Hilfsmittel bei Produktionsgestaltung und Arbeitswissenschaft weiter in der Technischen Betriebswirtschaft thematisiert werden, um die Studierenden bestmöglich auf eine Erfolgskarriere in der Praxis von Industrieunternehmen vorzubereiten – sei es in Präsenz oder Online.
Weitere Informationen im Internet:
Studiengang Technische Betriebswirtschaft – TBW: www.hs-kl.de/tbw/
Kompetenzzentrum OPINNOMETH: www.hs-kl.de/opinnometh/
Am Kompetenzzentrum OPINNOMETH der Hochschule Kaiserslautern untersucht, erforscht und trainiert Professor Thurnes unterschiedlichste Innovationsmethodiken – von klassischen Kreativitätstechniken über Design Thinking Methoden, Problemlösemethoden und agilen Entwicklungsmethoden bis hin zu systematischen Innovationsmethoden.
In diesem Rahmen wirkte er seit mehreren Jahren bereits im Richtlinienausschuss „FA320 Innovationsmethodiken“ der VDI-GPP (Verein Deutscher Ingenieure e.V. – Gesellschaft für Produkt- und Prozessgestaltung) als stellvertretender Vorsitzender bei der Erstellung der VDI-Richtlinie 4521 mit.
Im Januar 2021 wurde er nun zum Vorsitzenden des Fachausschusses gewählt und folgt Professor Kai Hiltmann von der Hochschule Coburg in diesem Amte nach. Der Ausschuss wird sich auch weiterhin der Dokumentation des Standes von Wissenschaft und Technik im Bereich der Innovationsmethodik widmen und darüber hinaus auch Gelegenheiten zum Einblick in die aktuelle und praktische Nutzung von Innovationsmethoden anregen und schaffen.
Professor Thurnes wurde im Rahmen des neuen Amtes auch in den „VDI-GPP FB3 Fachbeirat Value Management/Wertanalyse“ berufen. Die Erkenntnisse und Veröffentlichungen der VDI-Gremien stellen wertvolle Hilfen für Studierende, Wissenschaft und vor allem die industrielle Praxis dar. Das Kompetenzzentrum OPINNOMETH nutzt diese Aspekte, um in Lehre und Praxistransfer stets den aktuellsten Stand der Innovationsmethodik vermitteln und unterstützen zu können.
Speziell um intensive Praxiserfahrung zu sammeln, ist für Studierende des Studiengangs Technische Betriebswirtschaft am Campus Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern im sechsten Fachsemester ein sogenanntes „Technikprojekt“ vorgesehen. Trotz Corona-Krise konnten kürzlich drei Studenten eine herausfordernde Aufgabenstellung erfolgreich bewältigen, die sich mit der Thematik der Abfallwirtschaft im Allgemeinen und mit der Analyse der Abfallströme des Globus SB Warenhauses in Saarlouis im Speziellen beschäftigte.
Trotz der einschränkenden Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen vor Ort, ist es dabei den Studenten in Abstimmung mit den Projektpartnern Globus und dem Abfallentsorger REMONDIS zunächst gelungen, die Aufgabenstellung sinnvoll der Situation anzupassen und entsprechend neu zu formulieren. Modifiziertes Projektziel war es, neue Wege zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bzw. Lebensmittelabfällen zu identifizieren, wobei der Fokus dabei auf Lebensmitteln lag, deren Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bereits fast überschritten bzw. bereits kurzzeitig überschritten war.
Eines der dabei intensiv genutzten Konzepte beinhaltete den Einsatz der App „TooGoodToGo“, welche in Deutschland bereits über 3,5 Millionen User hat und in der mehr als 4800 Betriebe registriert sind. Durch die intensive Nutzung ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit hoch, Lebensmitteln in der Tat „eine zweite Chance“ zu geben. Das Prinzip der App gestaltet sich relativ simpel: Partner, wie z.B. Restaurants, Bäckereien und Supermärkte bieten eine Auswahl an Lebensmitteln in sogenannten Überraschungsboxen zum Kauf an. Der Kunde kann diese Boxen stark vergünstigt online erwerben und beim jeweiligen Partner gegen Vorlage eines Coupons abholen.
Eine vielversprechende Alternative hierzu ist der Ansatz der Lebensmittelretter SIRPLUS aus Berlin: Diese kooperieren bereits mit 700 teils namhaften Partnern und haben sich exakt auf das Retten von Lebensmitteln nah am MHD spezialisiert. Auf diese Weise konnten seit 2017 bereits mehr als 2500 Tonnen Lebensmittel gerettet und in einer der insgesamt fünf „Rettermärkte“ oder online auf der Website der Initiative zu einem günstigen Preis angeboten werden, wobei SIRPLUS die komplette Logistik übernimmt. Durch das Engagement der studentischen Projektgruppe konnten erste, vielversprechende Kontakte zwischen Globus und SIRPLUS hergestellt werden.
Tierheime, bzw. (fast) abgelaufene Lebensmittel, die in Tierheimen Verwendung finden können und benötigt werden, waren ein weiterer Untersuchungsgegenstand des Projektes. Mit dem Bertha-Bruch-Tierheim in Saarbrücken und dem Hedwig-Trampert-Tierheim in Dillingen wurden Projektpartner gefunden, mit denen eine ausführliche Aufstellung der Lebensmittel erarbeitet wurde, die zur Versorgung der Tiere benötigt werden und die normalerweise teuer im Großhandel erworben werden müssen.
Durch die betrachteten und verwendeten Konzepte konnten besonders auch die drei Säulen der Nachhaltigkeit abgedeckt werden: So werden nicht nur ökologische Aspekte durch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen bzw. deren Weiterverwendung beachtet, sondern durch die Reduzierung der Entsorgungskosten auch ökonomische Effekte erzielt und darüber hinaus die sozialen Aspekte durch die kostenlose Abgabe von Lebensmitteln an Tafeln und Tierheime vorbildlich erfüllt. Insgesamt ein ganzheitlich erfolgreiches Ergebnis des Projektes, das von den Studierenden wegen Corona komplett digital durchgeführt wurde. Sehr motivierend ist natürlich auch, dass jedes dieser drei Konzepte gute Aussichten hat, in naher Zukunft in eine Testphase im Globus Saarlouis überführt und bei erfolgreichem Test auch auf weitere Globus-Standorte in der Region ausgeweitet zu werden.
In diesem Projekt konnten die TBW-Studierenden ihre Stärken ausspielen und diese dabei gleichzeitig vertiefen und weiterentwickeln: Gerade die kombinierte und wechselseitige Betrachtung von Wirtschaft, Technik sowie Sozial- und Umweltfaktoren steht im Studiengang der Technischen Betriebswirtschaft im Vordergrund und hat auch bei der Bearbeitung des Projektes entscheidend geholfen. Dabei beschränkt man sich nicht auf theoretische Gedankenspiele, sondern stellt die praktische und konkrete Gestaltung von Dienstleistungen, Produkten und Organisationen sowie das erfolgreiche Management von Praxisprojekten in den Mittelpunkt des Studiums.
Wer noch zum Wintersemester an der Technischen Betriebswirtschaft als einem Studiengang für „Macherinnen und Macher“ interessiert ist, kann sich hierfür noch bis 21. September an der Hochschule Kaiserslautern immatrikulieren. Weitere Informationen unter
https://www.hs-kl.de/studium/bewerbung-einschreibung
Ansprechpersonen:
Download: Heft 4/2020 vom 18.08.2020
Inhalt: Thurnes, C.M.: Leanagil Design-TRIZing: Framework zur Hybridisierung unterschiedlicher Kreativ- und Innovationsmethodiken
Das Kompetenzzentrum OPINNOMETH unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Christian M. Thurnes hat ein Whitepaper zum Thema "Leanagil Design-TRIZing" herausgebracht. Es geht darum, im Informationswirrwarr über verschiedenste Innovationsmethoden und zahllose Varianten von Methoden, wie z. B. Design Thinking, einen Überblick und eine Passung verschiedenster Ansätze in ein gemeinsames Framework zu gewinnen.
Im OPINNOMETH-Whitepaper sind nun die strukturellen Gedanken zum Leanagil Design-TRIZing Framework zu finden. Darüber hinaus wurden viele gängige Methodenwerke aus Design Thinking und Design sowie aus der Innovationsmethodik und der Operational Excellence auf Anschlussfähigkeit und Integrierbarkeit überprüft.
Die Essenzen des Whitepapers fließen in Vorlesungen in den Studiengängen Technische Betriebswirtschaft (TBW), Master Wirtschaftsningenieurwesen (WLP) und MBA Innovations-Management ein und diesen auch der industriellen Praxis als Unterstützung.
Kostenloser Download des Whitepapers auf www.OPINNOMETH.de
Die Herausforderungen für das Gesundheitswesen sind vielfältig. Neben Kostendruck und Kapazitätsfragen ist es insbesondere auch der Wandel, der Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen sowie andere Einrichtungen des Gesundheitswesens in besonderem Maße betrifft. Dabei geht es um unvorhergesehene exogene Veränderungen, wie z. B. durch die aktuelle Pandemie verursacht, aber in großem Umfang auch um Veränderungen im Gesundheitswesen, im Gesundheitsmarkt oder im technologischen Bereich. Veränderungen führen unweigerlich zu Innovationen im Gesundheitswesen – neuen Techniken, Arbeits- und Behandlungsverfahren, Medizinprodukten, Digitalisierung etc.
Professor Thurnes, Leiter des Kompetenzzentrums OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern – Campus Zweibrücken, beschäftigt sich mit methodischen Vorgehens- und Lernverfahren der Operational Excellence und der Innovationsmethodik und lehrt diese in Studiengängen wie der TBW (Technische Betriebswirtschaft), Master Wirtschaftsingenieurwesen (WLP) oder MBA Innovations-Management. Wie in vielen anderen Themenstellungen (z. B. im Feld des Qualitätsmanagements) stammen solche Methoden ursprünglich aus der Industrie und finden dann im Laufe der Zeit auch in anderen Branchen, wie dem Gesundheitswesen, Anwendung. Auch am Kompetenzzentrum OPINNOMETH wird daher die Übertragung von Methoden des Lean Management aus der Industrie in andere Felder untersucht. Um die oben beschriebenen Veränderungen zu bewältigen und die herausfordernden Innovationen in Einrichtungen aufnehmen zu können, eignen sich beispielsweise die Lean Healthcare-Methoden des TWI (Training Within Industry) für Krankenhäuser, medizinische Labore, Pflegeeinrichtungen usw. Diese eigentlich sehr alten Methoden sind in den USA „wiederentdeckt“ und aus der Industrie auf das Gesundheitswesen übertragen worden.
Um Innovation annehmen und Veränderung leben zu können, müssen verschiedene Lernfelder betrachtet werden. Zum Einen das Erlernen erforderlicher Fähigkeiten und der Erwerb neuer Kompetenzen durch das Personal. Zum Anderen aber auch das systematische Ermitteln und Erkennen von Barrieren und Hindernissen für die Annahme von Innovationen, die oftmals nicht nur sachlich oder qualifikationsbedingt, sondern auch motivational und emotional begründet sind. Und schließlich das Erlernen von Methoden zur Veränderung und Verbesserung des Gesamtsystems bei der Integration von Innovationen – diese entwickeln ihre vollen Vorteile meist erst nach einer detaillierten Untersuchung und Verbesserung begleitender sowie vor- und nachgelagerter Abläufe. Diese verschiedenen Lern- und Entwicklungsfelder sind sehr bedeutend für die Aufnahme von Innovationen im Gesundheitswesen. Und darüber hinaus entwickeln Einrichtungen sich hierdurch weiter und schaffen weitere Innovationen.
Professor Thurnes und TWI-Expert*innen aus Deutschland, den Niederlanden und den USA haben die entsprechenden Grundlagen sowie einige internationale Praxisbeispiele aus Krankenhäusern und Laboren in ihrem Beitrag „TWI im Gesundheitswesen – das System von innen heraus innovieren“ beschrieben. Der Beitrag wurde im Buch „Innovationen und Innovationsmanagement im Gesundheitswesen“ veröffentlicht, das von Prof. Pfannstiel u.a. herausgegeben wurde. Professor Thurnes und das Kompetenzzentrum OPINNOMETH stehen interessierten Einrichtungen und Institutionen in Fragen der Lean Healthcare, des Lean Management oder der Innovationsmethodik als Ansprechpartner zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Buchbeitrag “TWI im Gesundheitswesen – das System von innen heraus innovieren”:
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-28643-9_13
Im Juli 2020 ist das Blatt 3 der VDI-Richtlinie 4521 im Weißdruck erschienen: Erfinderisches Problemlösen mit TRIZ - Lösungssuche. Somit ist der Stand von Wissenschaft und Technik in diesem Feld dokumentiert und der Fachöffentlichkeit zugänglich. Prof. Dr.-Ing. Christian M. Thurnes - Studiengangsleiter der TBW (Technische Betriebswirtschaft) an der Hochschule Kaiserslautern/Campus Zweibrücken und des Master Wirtschaftsingenieurwesen - arbeitete seit vielen Jahren als stellvertretender Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschuss "Innovationsmethodiken" mit Experten aus Wissenschaft und Industrie an der Erstellung der Richtlinie.
Daher lernen Studierende der Technischen Betriebswirtschaft (TBW) oder des Master Wirtschaftsingenieurwesen - Logistik und Produktionsmanagement (WLP) in Vorlesungen zum Innovationsmanagement topaktuelle Methoden kennen und anwenden. Sie sind damit auf dem aktuellen Stand der industriellen Praxis und entwickeln Fähigkeiten im wichtigen Feld der innovativen Ideengenerierung, die sowohl für ein Selbständigkeit, als auch für die Arbeit in einem Industrieunternehmen oder als Consultant von großer Bedeutung sind.
In der LeanFab des Kompetenzzentrums OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern am Campus Zweibrücken lernen die Studierenden der Technischen Betriebswirtschaft und des Wirtschaftsingenieurwesens die aktuellen und grundlegenden Prinzipien der Betriebsorganisation praktisch und spielerisch kennen. Auch wenn die Produkte der LeanFab lediglich Spielzeugprodukte sind, so stellen die Simulationen doch die tatsächlichen Abläufe, Methoden und Herausforderungen im Produktions- und Logistikmanagement extrem realitätsgetreu nach. Innnovationsmethoden wie DesginThinking oder TRIZ und Methoden der Operational Excellence, wie Lean, Scrum, Agil und SixSigma stehen dabei im Vordergrund.
Die LeanFab entwickelt sich weiter und greift neue Methoden und Praktiken auf. Diese ergeben sich zum Beispiel aus den Herausforderungen der Industrie 4.0 und der fortschreitenden Digitalisierung. Für die kommenden Semester diskutierte das Team der LeanFab um Professor Thurnes nun mit Unterstützung von Robin Schwabe von der Firma Dynabook mögliche Simulationsübungen und -szenarien für den Einsatz von wearable computers (Kleinstcomputer, die am Körper getragen werden können) und head-mounted displays (am Kopf getragene Anzeige- und Steuerungsgeräte). Bereits im März werden Studierende im Rahmen der Veranstaltung „Logistik und Produktionsmanagement“ neben klassischen industriellen Unterweisungsmethoden auch technologieunterstützte Vorgehensweisen erkunden. Die tragbare Technik und die Möglichkeit, bei nahezu voller Bewegungsfreiheit Informationen abzurufen, Anleitungen zu folgen oder z. B. im Rahmen der Ferninstandsetzung mit einem weit entfernten Spezialisten zu kooperieren, zeigen den Studierenden brandaktuelle Themenfelder auf. Auch wird deutlich, dass Technologieeinsatz insbesondere dann Chancen bietet, wenn die damit durchgeführten Aufgaben und damit ausgeführten Prozesse neu überdacht und auf die neuen Möglichkeiten hin optimiert werden.
Auf diese Weise bringt die LeanFab den zukünftigen Absolventinnen und Absolventen der Technischen Betriebswirtschaft und des Wirtschaftsingenieurwesens Industrie 4.0-Anwendungen näher und stärkt gleichzeitig die Fähigkeit, den Einsatz neuer Technologien durch überlegte Prozessgestaltung noch weiter zu optimieren.
Weitere Informationen:
Kompetenzzentrum OPINNOMETH: http://www.hs-kl.de/opinnometh
Ab dem kommenden Sommersemester 2020 wird für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bestehen, sich in ein Frühstudium für den Studiengang TBW - Technische Betriebswirtschaft des Fachbereiches Betriebswirtschaft am Hochschul-Campus in Zweibrücken einzuschreiben.
Das Frühstudium dient dem frühzeitigen Erwerb von vertiefenden Kenntnissen im betreffenden Fachgebiet. Für die Schülerinnen und Schüler ergibt sich dabei der Vorteil, in das Studium praktisch hinein zu schnuppern, und zwar schon vor dem Schulabschluss. Des Weiteren können bereits im Vorfeld Kontakte sowohl zu Studierenden als auch zu Professorinnen und Professoren an der Hochschule geknüpft und Erfahrungen im realen Studienbetrieb gesammelt werden. Die Leistungen, die hierbei zusammen mit „echten“ Studierenden erbracht werden, werden später beim TBW-Studienbeginn angerechnet und so die Studiendauer verkürzt.
Grundsätzlich ist es allen Schülerinnen und Schülern, die sich in der Oberstufe befinden, möglich, an den Veranstaltungen des Frühstudiums teilzunehmen.
Derzeit besteht der Pool an wählbaren Fächern aus drei Veranstaltungen:
- „Innovationsmanagement“
- „Automatisierung technischer Prozesse“
- Labor „Programmierung von Speicherprogrammierbaren Steuerungen“
Die Veranstaltungen werden regulär gemeinsam mit immatrikulierten Studierenden besucht, sodass die Frühstudierenden das echte Hochschulleben kennenlernen.
Für das Frühstudium entstehen keine Kosten und – egal, wie erfolgreich es verläuft – keinerlei Nachteile für das spätere Studium.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.hs-kl.de/tbw-fruehstudium .
33 Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Mechatronik haben am 05.11. und 09.11. 2019 die Möglichkeit, an einer Workshopreihe des Studiengangs „Technische Betriebswirtschaft“ des Fachbereichs Betriebswirtschaft der Hochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken teilzunehmen.
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Thematik des „zielgerichteten Erfindens“, also des Lösens komplexer Problemstellungen auf systematische Art und Weise. Hierbei erlernen sie beispielhaft einige ausgewählte Methoden der „Systematic Creativity“, in der Fachsprache TRIZ genannt, sowie der "User-Centered Innovation" DESIGN THINKING. Durch den systematischen Lösungsansatz können in sehr kurzer Zeit eine große Anzahl innovativer Lösungsansätze erarbeitet werden, was später im betrieblichen Umfeld natürlich einen Wettbewerbsvorsprung bedeutet.
Kreativität und Innovation bilden inhaltliche Schwerpunkte im Studiengang der Technischen Betriebswirtschaft. Der Studiengangsleiter Prof. Dr. -Ing. Christian Thurnes vergleicht die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs mit einem Schweizer-Taschenmesser für Industrie und Wirtschaft. Die Innovation-Days bilden den Auftakt der vertieften Kooperation der Technischen Betriebswirtschaft mit der BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule, bei der die Oberstufenschülerinnen und-Schüler ab dem Sommersemester 2020 die Möglichkeit haben werden, an einem Frühstudium teilzunehmen.
Im Januar 2019 absolvierten vier Studierende der Hochschule Kaiserslautern die Prüfung zum Level 1-Zertifikat der International TRIZ-Association MA TRIZ.
Die Studierenden konnten die freiwillige Zusatzprüfung ergänzend zu einer regulären Lehrveranstaltung ablegen. Die Inhalte der Prüfung waren Studierenden aus dem Studiengang " TBW - Technische Betriebswirtschaft" bereits wohlbekannt: Im Studienfach "Technologiemanagement 1" des 4. Semesters lehrt Prof. Dr. -Ing. Christian M. Thurnes innovative Methoden der "TRIZ - Teoria reschenija isobretatjelskich sadatsch" (russ.: "Theorie des erfinderischen Problemlösens").
Den Studierenden wird hierbei eine Vielzahl an systematisch-kreativen Innovationsmethoden vermittelt, die eine sehr große Anzahl möglicher Lösungen eines vorliegenden Problems generieren. Hierunter befinden sich in der Regel viele besondere und vor allem technologisch fundierte Ideen, warum Innovationsführer wie z. B. Samsung, Philipps u.a. auf solche Methoden bauen. Im Gegensatz zur intuitiv-kreativen Methoden, entstehen durch die Anwendung von TRIZ-Algorithmen konkrete Handlungsanweisungen, mit denen Innovationsproblemstellungen auf systematische Art und Weise gelöst werden können.
Innovations- und Kreativmethoden jeder Art spielen im Bachelor-Studiengang „Technische Betriebswirtschaft“ und den Masterstudiengängen „Wirtschaftsingenenieurwesen – Logistik und Produktionsmanagement“ sowie „MBA Innovations-Management“ eine große Rolle und werden in Lehre, Praxistransfer und Forschung durch Prof. Thurnes im Rahmen seines Kompetenzzentrums OPINNOMETH eingebracht ( www.hs-kl.de/opinnometh ).
Vorstellung des Gamification-Buchs für das systematische Erfinden in Straßburg
Das Kompetenzzentrum OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern – Campus Zweibrücken – fokussiert in einem seiner beiden Aktivitätsfelder das Innovationsmanagement von Unternehmen. Besondere Beachtung schenkt Professor Thurnes hierbei den systematischen Innovations- und Erfindungsmethodiken, mit deren Hilfe viele große Unternehmen ihre technische Innovationsleistung steigern.
Im Rahmen der Konferenz „TRIZfuture 2018 – Automated Invention for Smart Industries“ stellten Professor Thurnes und die Mitherausgeber Professor Hentschel (HTW Berlin) und Dr. Zeihsel (Verlag Synnovating) im Oktober ihr neues Buch zur Thematik in Straßburg vor. „Playing TRIZ: Games and Cases for Learning and Teaching Inventiveness“ ist internationales Sammelwerk mit Beiträgen, die das Erlernen der Innovationsmethoden in spielerischen oder fall-bzw. problembezogenen Lernsituationen inszenieren. Die Beiträge aus aller Welt reichen von Lern-Computerspielen über Gruppensettings für den Einsatz in der Industrie bis hin zu Simulationen und fiktiven Problemstellungen, wie der Rettung der Passagiere der sinkenden Titanic.
Gamification – also die Aufbereitung realer Lern- oder Problemstellungen in Spiel- oder spielähnliche Situationen – ist eine sehr aktuelle Lehr- und Lernform, die nicht nur an Schulen und Hochschulen, sondern auch in der betrieblichen Weiterbildung sehr nützlich ist.
Das Buch in englischer Sprache richtet sich daher an Lehrpersonal an Hochschulen sowie an betriebliche Akteure, welche lebendige Elemente für die Aus- oder Weiterbildung im systematischen Erfinden nutzen möchten. Es ist zur Zeit direkt beim Verlag Synnovating als Preview und ab 1. Januar im Fach- und Online-Buchhandel erhältlich.
Weitere Informationen:
Link zum Buch: http://www.gamitrization.com
TRIZfuture 2018 – Automated Invention for Smart Industries: https://tfc2018.fr/
Kompetenzzentrum OPINNOMETH wirkt bei neuem Fachbuch zur systematischen Innovation mit
Im Tätigkeitsschwerpunkt Innovationsmanagement und –methodik beschäftigt sich das Kompetenzzentrum OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern, Campus Zweibrücken, mit verschiedensten Methoden zur kreativen und innovativen Produkt- und Ideenfindung. Hierzu zählen neben TRIZ, Design Thinking und klassischen Kreativitätsmethoden auch evolutionäre Methoden.
Evolutionäre Innovationsmethoden untersuchen die Entwicklung menschgemachter Systeme über die Zeit hinweg und versuchen, Trends und Muster dieser Entwicklungen zu entdecken und zu formulieren. Danach können diese Muster im Rahmen von Kreativitätsmethoden genutzt werden, um einerseits Innovationsideen zielgerichteter zu entwickeln oder andererseits verschiedene Innovationsideen bezüglich ihrer Erfolgschancen miteinander zu vergleichen.
Im englischsprachigen Buch „Trends of Engineering System Evolution (TESE)“ werden die Grundlagen dieser Methodik nun erstmals ein einer Form präsentiert, die auch Anfängern ein schnelles und tiefgreifendes Verständnis erlaubt. Das Buch enthält viele Grafiken und Beispiele aus dem Alltag – Professor Thurnes wird es in Zukunft im Rahmen der Lehre im Innovationsmanagement einsetzen. „Komplexere Kreativmethoden werden oft verschmäht, weil sie zunächst mal komplizierter und arbeitsaufwändiger erscheinen, als vergleichsweise einfache Methoden wie z.B. Brainstorming. Wenn unsere Studierenden sich im Rahmen der Innovationsmanagement-Vorlesungen aber um verzwicktere Innovationsaufgaben kümmern, dann wird schnell die besondere Schlagkraft evolutionärer Methoden klar“, erläutert Professor Thurnes.
Professor Thurnes ist einer der Autoren des aktuellen Buchs, welches sich nicht nur als Lehrbuch, sondern auch für den interessierten Autodidakten eignet. Es ist sowohl im Fachhandel als auch im online-Buchhandel erhältlich.
Weitere Informationen:
Link zum Buch: https://www.amazon.de/dp/3000598464/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_U_9ehwBbC6XGZBW
Innovationsmethodik: Erweiterte VDI-Richtlinie erschienen
An der Hochschule Kaiserslautern sind Innovationsmanagement und Innovationsmethodik wichtiger Bestandteil mehrerer Studiengänge, wie z.B. der Technischen Betriebswirtschaft und des Wirtschaftsingenieurwesens. Professor Christian M. Thurnes vom Kompetenzzentrum OPINNOMETH am Campus Zweibrücken ist seit vielen Jahren in diesen Feldern lehrend und forschend tätig. Als stellvertretender Vorsitzender des VDI-GPP-Fachausschusses „Innovationsmethodiken“ gestaltet er aktiv die Entwicklung der entsprechenden VDI-Richtlinienreihe mit.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) definiert mit seinen Richtlinien den Stand der Technik in unterschiedlichsten Feldern. Im April 2018 wurde nun die endgültige Form der VDI 4521 – Blatt 2: „Erfinderisches Problemlösen mit TRIZ – Zielbeschreibung, Problemdefinition und Lösungspriorisierung“ veröffentlicht. Der Fachausschuss „Innovationsmethodiken“, in dem sich auch Professor Thurnes seit Jahren engagiert, hat die entsprechenden Vorarbeiten geleistet und das Richtlinienblatt wurde zunächst einige Monate im sogenannten Gründruck veröffentlicht – während dieser Zeit konnten weitere Experten aus Wissenschaft, Industrie und Praxis noch Einsprüche oder Anmerkungen zur Richtlinie einbringen. Nach Ablauf dieser Frist ist nun der sogenannte Weißdruck erschienen und die Richtlinie somit veröffentlicht und gültig.
„Innovationsmethodiken sind wichtige Hilfen für das erfolgreiche Innovationsmanagement“, erläutert Professor Thurnes. „Das neue Blatt 2 der VDI 4521 schafft einen zuverlässigen Stand der Technik und eine sichere begriffliche Ausgangsbasis für alle Akteure im Bereich der systematischen Kreativität und Innovation.“ Die Normierung durch Richtlinien schafft weiterhin die Grundlage für eine national und international abgestimmte Ausbildung und Lehre der Innovationsmethoden. Sie ist somit nicht nur für die Industrie, sondern auch für den Lehr- und Forschungsbetrieb im Feld des Innovationsmanagements von großer Bedeutung.
Vortrag zu innovativen Unternehmen und Unternehmern im Zeitalter der Digitalisierung
Am 26. März hielt Professor Martin W. Drexler von der Universität für angewandte Kunst Wien „Die Graphische“ einen Vortrag zu innovativen Unternehmen und Unternehmerinnen und Unternehmern für Studierende der Studiengänge Technische Betriebswirtschaft (TBW) und Wirtschaftsingenieurwesen – Logistik und Produktionsmanagement (WLP) am Campus Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern. Die Veranstaltung fand als Gastvortrag im Rahmen der Innovationsmanagement-Veranstaltungen des Studiengangsleiters Prof. Dr. Christian Thurnes statt.
Professor Drexler fokussierte in seinem Vortrag insbesondere Unternehmen und Akteure, die im Rahmen der Digitalisierung von besonderer Bedeutung sind und spannte dabei den Bogen von der Entstehung des Computers bis hin zu aktuellen Web-Giganten und Online-Großkonzernen. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags lag in der Vorstellung aktueller Innovations- und Gründerszenen in verschiedenen Metropolen Europas und der Welt. Im letzten Teil der Präsentation erläuterte Professor Drexler Charakteristika erfolgreicher Start-Up-Unternehmen am Beispiel der Headhunting-Plattform „jobrocker.com“. Durch seine Mitarbeit in diesem Unternehmen kann er zeitgemäße Entwicklungen und Trends bei der Beurteilung von Führungs- und Gründerqualitäten identifizieren und beurteilen. Er betonte hierbei die Bedeutung der richtigen Mischung und Vielfalt von Kompetenzen und Fähigkeiten. Neben fachlichen und informationstechnischen Qualifikationen sind auch heute in der zunehmend digitalisierteren Welt Teambuilding, Kooperationsfähigkeit und Kommunikationstalent entscheidende Skills und somit wichtiger Bestandteil in den Curricula zukunftsweisender Studiengänge.
Manuela Walther, Fabienne Wagner und Jenny Konietzny belegen dritten Platz bei studentischem Wettberwerb
ZWEIBRÜCKEN (red) Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Vision Zukunft“ der Science Alliance Kaiserslautern wurden innovative und nachhaltige Ideen für die Städte der Zukunft, für Wohnen, Arbeiten und Freizeit, für eine emissionsfreie Mobilität und für eine globale Vernetzung gesucht und kürzlich prämiert. Insgesamt wurde ein Preisgeld in Höhe 6000 Euro an die erfolgversprechendsten Ideen der „Innovisionäre“ vergeben, die mit dieser finanziellen Unterstützung in der Lage sein sollen, ihre Ideen weiter zu verfolgen und wenn möglich langfristig zur Marktreife bringen. Zu den diesjährigen Gewinnern des Studierenden-Wettbewerbs zur Förderung der Zukunft der Region gehören erfreulicherweise auch drei Studentinnen der Hochschule (HS) Kaiserslautern. Manuela Walther, Fabienne Wagner und Jenny Konietzny, die am Campus Zweibrücken Technische Betriebswirtschaft studieren, entschieden sich dafür, einen Lebensmittelautomaten zu kreieren, der die Versorgung am Campus Zweibrücken nachhaltig verbessert. Mit Hilfe des Konzeptes soll der Alltag der am Campus lebenden Studierenden erleichtert, das Einkaufsverhalten verändert und der Zugang zu frischen Lebensmitteln vereinfacht werden. Weiterhin liegt – insbesondere durch eine lokale Energieversorgung sowie die Verwendung von regionalen Produkten – der Fokus des Projektes auf Nachhaltigkeit. Der Lebensmittelautomat soll grundsätzlich zwei Fächer mit Produkten des täglichen Bedarfs besitzen. Im ersten Fach werden gekühlte Lebensmittel, wie beispielsweise Butter, Wurst und Käse liegen. Im zweiten Fach haltbare Produkte, wie Brot, Nudeln und Marmelade. Zusätzlich soll es die Möglichkeit geben, saisonale und schnell verderbliche Lebensmittel verbindlich vorzubestellen. Mit Hilfe einer App oder per Web können die Studierenden eine Bestellung tätigen und diese kurze Zeit später am Automaten abholen.
Die Bezahlung der Produkte soll grundsätzlich mit dem Studierenden- Ausweis direkt am Lebensmittelautomaten erfolgen. Die Vorbestellungen werden durch ein vorab gewähltes Zahlungsverfahren über die App bezahlt, was verhindern soll, dass Waren bestellt und nicht abgeholt werden. Mit der langfristig geplanten Erweiterung des Nutzerkreises auf alle Mitarbeiter der Hochschule und Anwohner des nahegelegenen Wohngebietes ist auch die Bezahlung per EC-Karte angedacht, denn aus Sicherheitsgründen will man auf Bargeld gänzlich verzichten.
Auf den Ideenwettbewerb der Science Alliance hatte Prof. Marc Piazolo die Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung Innovationspolitik aufmerksam gemacht und sie zur Teilnahme eingeladen. „In der Lehrveranstaltung unterzogen wir das Projekt inklusive der Präsentation einem konstruktiv-kritischen Trial-Run, um das Konzept möglichst wasserdicht zu machen und unsere drei Repräsentantinnen auf möglichst viele Eventualitäten vorzubereiten“, so Marc Piazolo. Mit Erfolg: Das innovative Gesamtkonzept überzeugte die Jury, so dass sie die Gruppe mit dem dritten Platz und einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro auszeichneten.
„Gratulation! Sicherlich war dabei auch die zugesagte Unterstützung durch das Studierendenwerk Kaiserslautern bei der Umsetzung des Lebensmittelautomaten überaus hilfreich“, ergänzt Christian Dielforter von der studentischen Unternehmensberatung SBC in Zweibrücken.
Das Konzept „Lebensmittelautomat“ soll natürlich auch als Vorbild für andere Studierende dienen und zeigen, dass man mit kreativen und innovativen Ideen Missstände beheben und das Campusleben nachdrücklich verbessern kann. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn sich eine solche nachhaltige und gesunde Nahversorgung auf dem Kreuzberg realisieren ließe. Unser Know-how bringen wir hierzu gerne ein“, versichert Manuela Walther allen weiteren Interessierten.
Neue Laborveranstaltungen zum Thema RFID und andere Auto-ID Technologien
Im Mai und Juni 2017 fand zum ersten Mal die rundum erneuerte Laborveranstaltung zum Thema RFID (Radio-Frequenzy-Identification) und anderen Auto-ID Technologien statt. Studierende des Studiengangs Technische Betriebswirtschaft lernten im Rahmen der Veranstaltung Logistik von Frau Prof. Dr. Bettina Reuter die Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie kennen.
Die Teilnehmer beschäftigten sich zu Beginn mit den Grundlagen und dem Aufbau einer RFID-Anlage, die im Wesentlichen aus Empfangsantennen, einem Verarbeitungsgerät (Reader) und einem PC mit passender Software besteht. Sogenannte Smart-Tags sind kleine Empfänger, die einen Mikro-Chip enthalten und berührungslos bestimmte Daten an die Antennen der Anlage über eine Distanz von mehreren Metern übertragen können. In einem ersten Versuchsaufbau haben die Studierenden die Sendereichweite verschiedener Tag-Bauformen bei verschiedenen Sendeleistungen untersucht und miteinander verglichen. Ergebnis: Durch Variierung dieser Parameter lassen sich gezielt Reichweiten zwischen 0 und mehr als 600 cm justieren, was bei Anwendungen in der Industrie von großer Bedeutung ist.
Am 17. Mai fand im Rahmen der Veranstaltung einen Gastvortrag der Firma Baumer statt. Inhalt waren sogenannte Smart-Kameras, die das Unternehmen unter anderem herstellt. Smart-Kameras enthalten integrierte Prozessoren, die das aufgenommene Bild direkt weiterverarbeiten und so klare Informationen an den Benutzer weitergeben. Typische Einsatzgebiete sind überall dort zu finden, wo die Qualität von Produkten mit optischen Verfahren untersucht werden soll. Fehlende Teile in einem Blister beispielsweise lassen sich so im Bruchteil einer Sekunde detektieren.
Zum Abschluss der Laborveranstaltung im Juni stand die Durchführung einer kompletten Produktions-Simulation von (Lego-) Rennwagen an. Die Kennzahlen aus den einzelnen Prozessschritten konnten durch Einsatz von RFID-Systemen unmittelbar in Echtzeit abgegriffen werden und EDV-basiert ausgewertet werden. Mittels einer Smart-Kamera, die die Hochschule freundlicherweise von der Firma Baumer kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, konnten die einzelnen Fahrzeuge am Ende des Produktionsprozesses hinsichtlich ihrer Qualität überprüft werden und so die Ausschussquote ermittelt werden. Nach dem ersten Durchgang konnten durch die ermittelten Kennzahlen die Defizite in der Organisation der Produktion aufgedeckt und gezielt und systematisch eliminiert werden.
Durch die modellhafte Veranschaulichung in der Produktions-Simulation konnte den Studierenden realitätsnah in kleinem Maßstab verdeutlicht werden, welche Möglichkeiten sich durch den gezielten Einsatz dieser Technologie eröffnen.
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