Berufsbild Virtual Design

Die Virtual Designerin I Der Virtual Designer

Der potentielle Arbeitsmarkt der Absolventen kann als sehr dynamisch bezeichnet werden. Zahlreiche Unternehmensgründungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zielen auf einen stark wachsenden Markt. Dies betrifft vor allem die Netzwerktechnologien und das Internet. Die zunehmende Digitalisierung von Film, Video, und Fernsehen, wie beispielsweise virtuelle Studios in sämtlichen Fernsehanstalten, führt ebenfalls zu einem hohen Bedarf an entsprechend ausgebildeten Fachleuten.

Die beruflichen Tätigkeitsfelder sind außerordentlich vielseitig und umfassen z.T. Berufsbilder, die sich neu entwickeln werden, bzw. in einem ständigen Veränderungsprozess begriffen sind.

Auch hier greift nach unserer Einschätzung ein Konzept der fachübergreifenden Weitung des Medienbegriffs:

Gerade die Verankerung der Lehrinhalte in der Architekturausbildung wurde von verschiedenen befragten Fachleuten als besonders innovativ und zukunftsweisend bezeichnet.
Während es in der beruflichen Bildung bereits zu einer entsprechenden Ausdifferenzierung der Ausbildungsberufe gekommen ist, reagieren die akademischen Institutionen eher schleppend auf die neuen Herausforderungen.

Die Hochschule Kaiserslautern ist davon überzeugt, dass das in dem  Studiengang Virtual Design vermittelte Qualifikationsprofil für mannigfaltige Berufsfelder attraktiv ist:
virtuelle Simulationen in allen Bereichen der Architektur, Innenarchitektur und dem Produktdesign, virtuelle Bühnengestaltung (Setdesign im TV und Theaterbereich), E-Commerce (z.B. virtuelle Kaufhäuser, Bildung und Wissenschaft (z.B. computergestützte Lernangebote; Simulationen), Kultur (Museen, Bibliotheken), freie Kunst.

Die Spanne der potentiellen Arbeit- oder Auftraggeber ist entsprechend breit:

  • Architektur, Innenarchitektur, Produktdesign
  • Messe- und Ausstellungsdesign
  • Wirtschaft, Industrie, Werbung
  • Video-, Spiele- und Filmproduktion, Trickfilm
  • Verlagswesen
  • Kultur- und Medienpädagogik, Museen
  • wissenschaftliche & kulturelle Institutionen
  • selbständige Tätigkeit als Mediengestalter

Die Einführung des neuen Studiengangs wurde von vielen Seiten außerordentlich begrüßt, zu allererst von der Wirtschaft, die qualifizierte Arbeitskräfte im Multimediabereich braucht, dann natürlich von der Wissenschaft, weil es spannende neue Fragen zu lösen gilt, und auch von der Politik, die dadurch eine Stärkung des Medienstandorts Kaiserslautern erreichen möchte.

 

Ausgangssituation

Neue Medien

Der Bereich der Neuen Medien und die darin vermittelte Erfahrungswelt der sogenannten virtuellen Realität prägt zunehmend unsere Vorstellung und unsere Wahrnehmungsweise von Welt. Aspekte der realen, gebauten Realität gehen schon z.T. im Bereich des Virtuellen auf (z.B. E-Commerce).

Die Gestaltung von Internet-Angeboten wird sich in naher Zukunft grundlegend verändern. Zukünftiges Webdesign wird nicht mehr zweidimensional und statisch, sondern dreidimensional und bewegt sein.



Es wird Animationen geben, dreidimensionale Objekte und freie Bewegung im Raum.

Zukünftiges Webdesign wird eine inszenatorische Leistung erfordern, welche sowohl die Beherrschung des euklidischen, architektonischen Raumes als auch die Fähigkeit zu dessen medialer Umsetzung voraussetzt. 
Die Gestaltung des (architektonischen) Raums gehört aber zum Auftrag und zu den Kernkompetenzen eines Fachbereiches Architektur und Innenarchitektur.

Der virtuelle Raum ist die Fortführung des realen Raums in die Welt der neuen Medien.

Wird im Studiengang Architektur die Gestaltung realer Räume behandelt, so ist dies im Studiengang Innenarchitektur die Gestaltung der inszenierten Räume.
Es liegt auf der Hand, hier ein Studienangebot anzuschließen, das sich wesentlich auf die Gestaltung der virtuellen Räume konzentriert.

Der Erfinder virtueller Welten kann sich nicht wie bisher als technischer Spezialist über ein bestimmtes Medium definieren, sondern muß zum crossmedialen Generalisten werden. Aus allen Bereichen der elektronischen Medien wird Know-how einfließen, um eine neue Speerspitze für mediale Gestaltung zu bilden.

Ausgangspunkt und Basis der Auseinandersetzung ist aber das architektonische und gestalterische Begreifen des (virtuellen, künstlichen) Raums der neuen Medien. Damit ist neben der erforderlichen konzeptionellen und gestalterischen Definition eines zunächst abstrakten Mediums auch das Verantwortungsbewusstsein für die Gestalt der optisch und körperlich erfahrbaren, künstlichen Umwelt gemeint.



Für diese Symbiose steht der Begriff "Virtual Design".
Der so bezeichnete neue Studiengang verbindet die vorhandenen Gestaltungskompetenzen von Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign mit den Möglichkeiten der neuen Medien.


 

Lehrinhalte

Der Studiengang Virtual Design ist ein interdisziplinärer Studiengang, der die vorhandenen Gestaltungskompetenzen von Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign mit den Möglichkeiten der neuen Medien verbindet.

Das Bachelorstudium ist ein komprimiertes Grundlagenstudium:

Im ersten Studienjahr wird ein umfassender Besuch der Einführungskurse erwartet, um die zu erarbeitenden Technologien im Rahmen von Übungen und Projekten anwenden und kreativ einsetzen zu lernen. 


Im Lauf des zweiten und dritten Studienjahrs gibt es einzelne Möglichkeiten zur persönlichen Schwerpunktbildung und zur fächerübergreifenden Kooperation im Rahmen von Modul-Projekten.


 

Kompetenzen

Durch das Projektstudium sollen nachhaltige, fächerübergreifende Schlüsselqualifikationen gefördert werden, die für den Medienbereich essentiell sind: Analytisches Denken, Abstraktionsfähigkeit, Kreativität, Methodik, Teamgeist und ein kritisches (Selbst)-Bewußtsein.

Sowohl im Studium selbst, als auch im späteren Berufsleben sind heute neben den fachlichen Qualifikationen die sogenannten ‚soft-skills ein zentrales Kriterium der Berufsfähigkeit: Persönlichkeit ist gefragt.

Projektarbeit und Praxisbezug stehen beispielhaft für Lernformen, in denen Teamfähigkeit und alle Aspekte von Kommunikation im eigenen Handeln erfahren werden. Gerade bei einer bildschirmfokussierten Arbeitsweise erscheinen uns kommunikative und dezidiert personen-bezogene Ausbildungsformen besonders wichtig.



Ein interdisziplinäres Projektstudium mit künstlerisch-gestalterischen und hochkomplexen technischen Inhalten hat zur Folge, dass eine sehr intensive Einzelbetreuung der Studierenden durch die Lehrenden eine unbedingte Notwendigkeit ist.


Das sogenannte Forum, das sich in jedem Semester mit 2 SWS wie ein roter Faden durch das gesamte Studium zieht, dient ebenfalls der Förderung der fächerübergreifenden Kompetenzen:
 

  • Vertiefung der hochschulöffentlichen Diskussion über Perspektiven, Ziele und Projekte des Studiengangs
  • Auseinandersetzung mit Fachreferenten über aktuelle Tendenzen der (internationalen) beruflichen und künstlerischen Praxis.