Kurzportraits von Absolventinnen und Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben dabei?

Nach meinem Dualen Studium bei der KARL OTTO BRAUN GmbH & Co. KG (KOB) bin ich dort seit März 2018 im Bereich Supply Chain Planning (Teil des Supply Chain Managements) als Demand-/Masterplanner tätig. Meine Aufgaben erstrecken sich u.a. von der Verarbeitung der Forecasts, der Ein- und Auslaufsteuerung von Artikeln, der Erstellung von Auswertungen, Reports und den Analysen der Kennzahlen bis hin zur Kommunikation mit unseren Kollegen in Indien über die Bestellvorgänge und Auftragsabwicklungen sowie dem aktiven Bestandsmanagement.

Was ist für Sie das Spannendste/Tollste an Ihrem Beruf?

Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, weil ich viele verschiedene Aufgaben habe und ich manchmal morgens noch gar nicht weiß, was der Tag alles für mich bereithalten wird. Mich freut es besonders, dass ich durch meine Tätigkeit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und der medizinischen Versorgung der Menschen leisten kann, denn KOB ist Weltmarktführer für medizinische Spezialtextilien. Diese finden Verwendung als Fixier-, Kompressions-, Stütz- oder Entlastungsverbände sowie als Gewebe für Pflaster.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am meisten genützt?

Neben den theoretischen Inhalten sind auch andere Aspekte nach wie vor nützlich für mich. Darunter zählt z.B. meine Zielstrebigkeit. Bereits in meinem Abitur und dann auch während des Studiums war es mir wichtig, meine von mir selbst gesetzten Ziele zu erreichen. Dabei war ein starker Wille sowie ein selbstständiges und strukturiertes Arbeiten unabdingbar. Die Fähigkeit zur Schnittstellenkommunikation wurde durch die am Campus vorherrschende Mischung der verschiedensten Studiengänge positiv beeinflusst. Durch mein Duales Studium wurde ich an das Arbeiten in Stresssituationen herangeführt. Das war überwiegend in den Klausurphasen zwar kein Zuckerschlecken, dafür aber eine gute Vorbereitung auf den Job.

Welche Tipps würden Sie den Studenten geben?

Wenn mich andere Studenten nach Tipps fragen, empfehle ich ihnen immer an ganz vielen Vorlesungen, Laboren, Tutorien und Wahlpflichtfächern teilzunehmen. „Nehmt möglichst viel der Inhalte aus dem Studium mit und eignet euch dadurch ein großes Wissen an. Jetzt habt ihr noch die Chance dazu. Also nutzt sie auch.“

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr Studium/die Hochschule?

Ganz besonders gefreut hat mich der zweite Platz bei der Auszeichnung der besten Studierenden meines Studienfachs bei der Absolventenfeier im Mai 2018. Somit konnte ich auch unter Beweis stellen, dass nicht nur Männer für diesen Studiengang geeignet sind.

Durch das menschliche und freundliche Verhältnis zwischen den Angestellten, den Professoren und den Studenten herrschte eine angenehme Atmosphäre. Dadurch entstanden auch viele schöne und witzige Erinnerungen an mein Studium. Natürlich gab es auch Momente oder Professoren, die einen ein bisschen zum Verzweifeln bringen konnten. Aber wenn ich an die Zeit an der Hochschule zurückdenke, sage ich nichts desto trotz gelegentlich zu mir selbst: „Hach, einen Tag lang nochmal Studentin sein.“ 

Wie sieht die Zukunft aus? Was sind Ihre Träume und Wünsche?

Nach meinem Studium konnte ich mich noch nicht ganz vom Lernen losreißen und belege deshalb nun neben der Arbeit noch Japanisch Sprachkurse. Mein größter Traum wäre es, wenn mich mein Berufsweg nach Japan führen würde.

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben dabei?

Aktuell arbeite ich bei Porsche im Entwicklungszentrum in Weissach in der Antriebsentwicklung elektrischer Antriebe als Teamleitungsassistent. Konkret befinde ich mich in der Teamleitung der Antriebs-Softwareumfänge (Steuergeräte und Applikation) beim kürzlich vorgestellten neuen, vollelektrischen Sportwagen Taycan. Zu meinem Arbeitsalltag gehört die wöchentliche Teamsitzung vor- und nachzubereiten, den Serienanlauf entwicklungsseitig zu betreuen, regelmäßige Erprobungsfahrten zu organisieren und durchführen, das Teambudget zu steuern, Änderungen zu begleiten und vieles mehr.

Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?

Die spannendste aber auch herausforderndste Tatsache ist, dass wir in vorderster Front neue Antriebe und Fahrzeuge entwickeln. Das bedeutet zum einen immer am Puls der Zeit zu sein und die Zukunft des Automobils begleiten zu dürfen als auch mit ungeplanten Problemen und Zeit-/Kostendruck umzugehen. Da heutzutage die Entwicklungszyklen in der Automobilindustrie immer kürzer werden muss man dabei flexibel auf aufkommende Problemstellungen reagieren. Gerade gegen Ende eines Projektes werden oftmals alle Register gezogen um die gesteckten Ziele zu halten. Umso schöner ist es dann, wenn das fertige Produkt endlich der Öffentlichkeit vorgestellt wird und gut ankommt.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am meisten genützt?

Ich denke es ist vor allem die Fähigkeit sich schnell und nachhaltig in neue Themengebiete einzuarbeiten. Zudem darf man sich auch von arbeitsintensiven Phasen (Klausuren/Thesis vs. Meilensteine/Anlauf) nicht überrollen zu lassen und man lernt mit effektivem Zeitmanagement das Optimum zu leisten. Dazu gehört natürlich auch von der Arbeit loszulassen und sich Ausgleich zu verschaffen.

Ihr Studium ist 3 Jahre her – was hat sich seit dieser Zeit in Ihren Augen für Studierende am Gravierendsten verändert?

Da es immer mehr Studenten gibt steigt dadurch auch die Konkurrenz bei den Berufseinsteigern. Ich empfehle den Studierenden sich also entweder über die Wahl des Studienfachs oder aber durch Praktika/Werkstudententätigkeiten und damit einhergehende Erfahrung abzuheben. Eine Mitarbeit beim Formula Student Team KaRaT ist auch sehr lohnenswert.

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr Studium/die Hochschule?

Die wertvollste Erfahrung für mich ist definitiv mein viermonatiges Auslandssemester 2014 in Irland. Ich habe intensive Monate mit vielen neuen Eindrücken und Situationen erlebt, die mich persönlich einen Schritt vorangebracht haben. Neben vielen Bekanntschaften aus aller Welt konnte ich mir auch einen Großteil der belegten Kurse in Deutschland anrechnen lassen. Aus meiner Sicht spricht alles für so ein Abenteuer; auch bei den künftigen Arbeitgebern ist dies sicherlich ein Pluspunkt.

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben dabei?

Vor 6 Jahren habe ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen und bin seither in der ABB im Projektmanagement tätig.

2013 habe ich die ersten Einblicke in mittlere bis große Projekte im Bereich Hochspannungs-Produkte gesammelt. 2014 wickelte ich bereits meine ersten eigenen Projekte ab.

2016 bin ich im Zuge einer Entsendung in die VAE, Dubai gegangen und habe die Projekte für den kompletten Mittleren Osten nah am Kunden betreut und ein Netzwerk aufgebaut um die Produkte kundenspezifisch weiterentwickeln zu können.

Seit nunmehr 7 Monaten bin ich zurück in Deutschland und leite das Team im Projektmanagement.

Meine Aufgaben sind breit gefächert, von aktiver Projektleitung, kommerziell sowie einer technischen Beratung, über das Reporten und das Koordinieren, damit die Projekte in der vereinbarten Zeit, der richtigen Qualität und dem geplanten Budget erfolgreich ausgeliefert werden.

Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?

Ein erfolgreiches Projektmanagement ist das beste Verkaufsargument für zukünftige Aufträge!

Das PM ist sehr abwechslungsreich, nah am Kunden und pulsierend. All das reizt mich jeden Tag für meine Kunden da zu sein und meinen Job zu machen.

Es ist ein Job mit viel Verantwortung und der Möglichkeit mit seinen Entscheidungen das Projekt zu steuern.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am meisten genützt?

Viele Kleine und große Lernbereiche aus meinem Studium haben mich auf meine heutigen Aufgaben vorbereitet, jedoch ist der Bezug zu der Praxis der mir in der FH KL immer wieder vermittelt wurde sehr entscheidend gewesen.

Ihr Studium ist 6 Jahre her – was hat sich seit dieser Zeit in Ihren Augen für Studierende am Gravierendsten verändert?

Ich denke, dass die Anforderungen die heutzutage an Absolventen gestellt werden, immer stärker Richtung Digitalisierung gehen. Auch die starke Handhabung von Basis Office Tools ist sehr wichtig. Technisch gesehen kann ich es generell nur empfehlen auch während des Studiums Praktika zu absolvieren, um zum einen herauszufinden, was zu einem passt. Erfahrung hebt einen immer von anderen Kandidaten ab. Die Zeiten sind sehr schnelllebig geworden und Veränderung ist ein stetiger Prozess.

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr Studium/die Hochschule?

Die Momente, an die ich mich gern erinnere waren jedoch mit den Kommilitonen, jedes Grillen und die Partys haben den Zusammenhalt gestärkt und die Lerngruppen unterstützt.

Dieses Studium war die beste Entscheidung die ich getroffen habe und hat die Basis für meine aktuelle Laufbahn geschaffen.

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben
dabei?

Ich betreibe momentan in meiner Heimat, Indonesien, eine Firma,
die Brikett aus Kokosnussschalen produziert. Das Produkt wird nach
Deutschland, Holland, Russland sowie die USA exportiert. Die Firma habe
ich kurz nach meiner Rückkehr gegründet.

Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?

Mitarbeiter zu organisieren, dann ein hochqualitatives Produkt stabil am
Markt zu halten.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am
meisten genützt?

Meine Berufliche Tätigkeit als Produktionsfirma-Inhaber ist eigentlich
genau das, was ich im Studium gelernt habe. Als Wirtschaftsingenieur mit
Vertiefung Produktionstechnik kann ich die gelernten Kenntnisse gut
umsetzen.

Ihr Studium ist 7 Jahre her – was hat sich seit dieser Zeit in Ihren Augen
für Studierende am Gravierendsten verändert?

Der Markt verschiebt sich in der heutigen Digital-Aera sehr schnell. Man
muss die Verschiebung verfolgen und sich anschließend adaptieren
können.

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr
Studium/die Hochschule?

Mündliche Prüfung d.h. 3x Versuche nicht bestanden gerade schon beim
Mathe 1!

Geschäftsführer Audi Sport GmbH

Julius Seebach wurde am 13.12.1983 in Pirmasens geboren.

Er absolvierte 2007 sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Fachhochschule Kaiserslautern und 2011 berufsbegleitend den Master of Business Administration international an der Business School der Universität des Saarlandes.

Zwischen 2007 und 2014 begleitete Julius Seebach bei Porsche diverse Projekte der Baureihe Panamera und der Entwicklung Antrieb.

2015 startete er seine Laufbahn bei der AUDI AG und war zunächst für Strategie und Bereichssteuerung Antrieb in der Technischen Entwicklung verantwortlich.

2017 führte er erfolgreich das Baureihenmanagement bei Audi Sport ein und leitete seither die Baureihen RS 4/RS 5 und RS 6/RS 7 Sportback.

Seit 1. Mai 2019 ist Seebach Mitglied der Geschäftsführung der Audi Sport GmbH.

Text und Foto: (c) Audi AG

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben dabei?

Ich arbeite als Procurement-Director für Indirektes-Material der Daimler AG; mit Büros und Mitarbeitern in den Märkten China-Mainland, Hongkong; Taiwan und Süd-Korea. Mein Aufgabenbereich umfasst den indirekten Material- und Service-Einkauf aller Daimler-Geschäftseinheiten (Truck, Bus, Passenger Car, Financial Services über die Kernbereiche Forschung & Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Aftersales und Querschnittsfunktionen wie z.B. IT und Real Estate etc. ) in den betroffenen Regionen.

Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?

Ich darf in einem global agierenden Einkaufsnetzwerk eine zentrale und spannende Rolle übernehmen. Hierbei habe ich täglich Kontakt mit Kollegen, Mitarbeitern und Lieferanten aus der ganzen Welt und speziell aus Asien und Europa. Die tägliche Internationalität meiner Aufgabe fasziniert und begeistert mich. Als Seiteneffekt darf ich seit etwa 4 Jahren die exponentielle Entwicklung Chinas in allen relevanten Bereichen des täglichen Lebens miterleben. Als Europäer ist Leben in Peking wie eine Zeitreise in die Zukunft. Wer in China lebt und arbeitet definiert Entwicklungsgeschwindigkeit in neuen Dimensionen; einfach grandios dies miterleben zu dürfen.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am meisten genützt?

Ein technisches Grundverständnis, gepaart mit kaufmännischen Fertigkeiten ist extrem hilfreich in einem Schnittstellenbereich. Die zwei Dimensionen des Wirtschafts-Ingenieurwesen sind wertvoll, um Projekte von unterschiedlichen Seiten zu beurteilen. Am Ende hat mir mein Studium Methodik und strukturiertes Denken und Handeln gelehrt. Und dennoch freue ich mich gelegentlich Entwicklungs-Ingenieure mit meinem rudimentären Restwissen zur Thermodynamik oder Mechanik auf dem „falschen Fuß“ zu erwischen J.

Ihr Studium ist 12 Jahre her – was hat sich seit dieser Zeit in Ihren Augen für Studierende am Gravierendsten verändert?

Aufgrund der rasanten Digitalisierung, dem Einsatz von Robotik und AI in der Industrie sind Soft-Skills wie Kommunikation, Interkulturelle Awareness und vernetztes Denken wichtiger geworden. Das aneignen von purem Wissen tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Die Fähigkeit Informationen anzuwenden erscheint mir als essentiell. Eine internationale Haltung, verbunden mit der Bereitschaft andere Länder und Regionen kennenzulernen, ist mittlerweile eine fundamentale Voraussetzung um in der Industrie erfolgreich zu sein. Vor 12 Jahren konnte man sich über eine solche Haltung noch im Sinne „Extra Punkt“ differenzieren. Nun ist dies eher eine Kern-Erwartungshaltung.

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr Studium/die Hochschule?

Ich war Teil einer extrem vielfältig besetzten Lerngruppe und bin rückblickend begeistert was Menschen mit unterschiedlichsten Denkmustern und Fähigkeiten im Stande sind gemeinsam zu leisten. Eine Erfahrung die weit über das heutige „Industrie – Narrativ“ der Diversity hinausgeht. Zusammenfassend hatte ich in jeglicher Hinsicht fantastische 3 Jahre in Kaiserlautern und speziell an der FH. Ich erinnere mich immer noch an prägende Ratschläge von dem einen oder anderen Professor, welche ich heute meinen Mitarbeitern mit auf den Weg gebe z.B. Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt hatte uns in einer der ersten Vorlesung erklärt: „Wer immer nur an seinen Schwächen arbeitet, wird bald keine mehr haben; leider aber auch keine Energie um echte Stärken zu entwickeln … und bleibt damit Mittelmaß“ – auch 12 Jahre später; einfach grandios.

Was ist Ihre heutige berufliche Tätigkeit und was sind Ihre Aufgaben dabei?

Bis dato bin ich Alleingeschäftsführer der CARL HAAS GmbH. Mit ganzheitlicher P&L-Verantwortung führe ich die rechtlich eigenständigen Tochterunternehmen in Portugal und Tschechien. Als zusätzliche Aufgaben übernehme ich die Funktion des Vertriebsleiters und Leiters von drei Geschäftsbereichen. Parallel halte ich Vorträge zu Changemanagement, ganzheitlicher Unternehmensweiterentwicklung u.a. im Wandel zur I4.0 und bin als Senator der Wirtschaft tätig.

Wichtigste Meilensteine meines nicht „normalen“ Werdeganges:

Aufgewachsen in einer „nicht-akademiker“ Familie startete ich nach dem Realschulabschluss (mit Ehrenrunde in der 9ten Klasse) eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker. Nach drei Jahren Schichtarbeit als Einrichter und paralleler Weiterbildung zum Industriemeister durfte ich mein Studium an der Hochschule beginnen und mit der Diplomarbeit bei Siemens AG abschließen. Meine Aus- und Weiterbildungen haben mir deutlich mehr Spaß bereitet als die öde Schulzeit, was jeweils durch Auszeichnungen belohnt wurde.

Während der Leiharbeitstätigkeit, konnte ich meinen Doktorvater finden und zur Betreuung meiner Dissertation zu motivieren. Das Promotionsprojekt war eine Zusammenarbeit mit der Siemens AG und Universität Chemnitz und unterstützt durch die Hochschule Kaiserslautern ins Besondere Herrn Prof. Klein. Während dieser Zeit war ich zudem als Lehrbeauftragter an der IHK, Mitglied des Prüfungsausschusses, Teilprojektleiter und Wirtschaftsingenieur tätig. Mein Ziel war immer in drei Jahren fünf Jahre Berufserfahrung zu gewinnen. Nach Abschluss der Promotion hatte war ich bei Siemens VDO und dann Continental AG als führender Lean Experte und Manager für ein großes Werk sowie globaler Head of Continental Business System und Lean Coach tätig.

Parallel durfte ich eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Kaiserslautern für ein Semester in Arbeitswissenschaft (Bachelor) und Qualitätsmanagement (Master)übernehmen.

Mit der Erfahrung aus Großkonzernen bin ich 2013 in den Mittelstand gewechselt und dort als Turnaround Manager, Lean Manager und Head of Business Unit wire springs bei einem „hidden Champion“ tätigt. Seit 2015 bin ich innerhalb dieser Unternehmensgruppe als Geschäftsführer tätig.  

Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Beruf?

Die Zukunft des Unternehmens vollumfänglich werteorientiert gestalten, meine Mitarbeiter bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung begleiten und unterstützen sowie das Arbeiten in einem internationalen Umfeld.

Was aus Ihrem Studium hat Ihnen für Ihr späteres (Berufs-)Leben am meisten genützt?

Da gibt es einiges. Zunächst die Verknüpfung der technischen und wirtschaftlichen Elemente und Wirkmechanismen im Unternehmen. Meinen weiteren Weg hat auch das Auslandssemester in Schweden (Arbeiten in einem Institut für regenerative Energien „Solar Energy Research Center“ und paralleles Studieren an der Hochschule) deutlich geprägt. Dabei waren wir im Team 19 verschiedene Nationen u.a. aus Palästina, Schottland, USA, Ungarn usw. Auch das erlernte ingenieurmäßige Arbeiten und die Fähigkeit sich eigenständig in neue Felder einzuarbeiten i.S.d. Selbststudiums ist sehr nützlich.

Auch die Hochschule selbst mit der offenen, nahbaren Hochschulleitung und den ProfessorenInnen. D.h. Herausforderungen wurden gemeinsam, kooperativ, zielorientiert gelöst. Wahl- und Wahlpflichtfächer konnten auf die Bedürfnisse der Studierendenschaft angepasst werden. Das alles hat den Lernerfolg positiv beeinflusst. Und nicht zuletzt hat meine Mitwirkung im Fachbereichsrat, dem Senat der Hochschule, als Vorsitzender der Fachschaft und die Zusammenarbeit mit der internationalen Studierendenschaft meine heutige Arbeitsweise positiv geprägt.

Ihr Studium ist 13 Jahre her – was hat sich seit dieser Zeit in Ihren Augen für Studierende am Gravierendsten verändert?

Über das Studieren an sich habe ich keine aktuellen Erkenntnisse. Außer dass die heutigen Studierenden den Umgang mit Digitalisierung, Online-Lernen, digitalen Medien und so weiter lernen müssen. Hier sind diese neuen Medien Fluch und Segen zugleich, d.h. sie können die Produktivität und den Erfolg des Lernens maßgeblich unterstützen bzw. erhöhen oder auch wertvolle Zeit zum Lernen „stehlen“.

Außerdem kann ich gut beurteilen, welche Anforderungen an Studierende beim Eintritt in Unternehmen gerichtet werden, die auf dem Weg ins Zeitalter der Industrie 4.0 sind. Veränderung ist heute zum Regelfall geworden. Dabei ist es enorm wichtig mit Offenheit, Flexibilität, Proaktivität und positivem Mindset diesen Wandel aktiv zu gestalten. Die Geschwindigkeit dieses Transformationsprozesses hat sich schon deutlich erhöht und erhöht sich weiter. Es besteht sogar die Gefahr, dass heute gute und erfolgreiche Unternehmen in 10 Jahren nicht mehr existieren.

Außerdem ist es mehr denn je wichtig, nutzen- und wertorientiert, interdisziplinär in einem diversifizieren und internationalen Umfeld arbeiten zu können.

Was ist Ihre beste, lustigste, schönste oder wichtigste Erinnerung an Ihr Studium/die Hochschule?

Es gab viele Erlebnisse, die in diese Kategorie gehören. Was mich und meinen weiteren beruflichen Weg wohl am meisten geprägt hat, ist mein Auslandssemester in Schweden (Arbeiten in einem Institut für regenerative Energien und paralleles Studieren an der Hochschule). Dabei waren wir im Team 19 verschiedene Nationen u.a. aus Palästina, Schottland, USA, Ungarn usw.

Ein Teammitglied aus Palästina berichtete wie seine Kindheit und Jugend im Kriegsgebiet aussah und welche Strategien er entwickelt hat, nicht erschossen zu werden. Oder die Diskussion zwischen einer schwedischen Studentin und einem schottischen Studenten aus unserem Team, über die Motivationsgründe Alkohol zu trinken. Nach deren Aussage trinkt man in Schottland wegen des häufigen Nebels und schlechten Wetters und in Schweden wegen des spärlichen Sonnenlichts von Herbst bis Frühjahr.

In dieser Zeit habe ich auch zwei Promovierende kennengelernt. Ich durfte mit Ihnen an Ihren Forschungsthemen arbeiten. U.a. diese Einblicke haben mich motiviert nach dem FH Studium den Weg zur Promotion zu gehen.