Die Supra-Kleintierfalle
Die Idee
Aus uralten Zeiten hat jeder Mann mit ein bisschen Talent zum Basteln einen unerklärlichen, inneren Trieb, die eigene Idee für eine Tierfalle zu verwirklichen. In mir reifte im Februar 1993 der Gedanke, eine Lebendfalle mit berührungslosem Auslöser zu bauen. Mit der Lizenz zum Löten hatte ich gute Voraussetzungen, um eine Kleintierfalle mit Lichtschranke zu bauen.
Die Durchführung
Nun, eine Kleintierfalle soll ja möglichst wenig Geld kosten. Aus diesem Grund suchte ich diverse Materialen aus dem Keller zusammen und bestellte noch ein paar billige Elektronikkomponenten. Das Ergebnis der Ausführung meiner Idee für eine Kleintierfalle wird im folgenden Bild gezeigt.
Die Falle ist sowohl für Mäuse, als auch für etwas größere Tiere wie Marder oder Siebenschläfer geeignet.
Bei genauerem Hinsehen entdeckt man links vorne mehrere Kerben im Holz (auf dem Bild nur schwer zu erkennen), die Aufschluss darüber geben, wie viele Tiere schon mit der Falle gefangen wurden. Zur Zeit sind es elf Kerben. Keine falschen Schlüsse bitte, ich habe keine Mäuseplage in der Wohnung. Die Falle ersetzte auch das ein oder andere Mal bei meinen Freunden und Bekannten den Kammerjäger.
Funktionsweise und Technik
Das Tier läuft unter dem Falltor in die Falle hinein und unterbricht den Lichtstrahl der Lichtschranke. (Natürlich liegt der Köder hinter der Lichtschranke!) Eine Elektronik in Verbindung mit etwas Mechanik lässt das Falltor herunterfallen und das Tier ist gefangen.
Ursprünglich sollte durch die Elektronik ein Hubmagnat betätigt werden, der den Bolzen unter dem Falltor herauszieht. Die Kraft des Hubmagneten (max. 1 Newton) war aber nicht ausreichend um den Bolzen zu bewegen, wenn das Falltor darauf liegt. Ich habe das Problem folgendermaßen gelöst: Die Elektronik betätigt den Hubmagneten (den ich ja bereits angeschafft hatte) und dieser löst eine konventionelle Mäusefalle aus. An den Bügel der Mäusefalle, der normalerweise die Maus tot schlägt, habe ich eine Schnur befestigt, mit der der Bolzen unter dem Falltor herausgezogen wird. Im nächsten Bild wird diese Konstruktion von oben bei gespannter Mäusefalle gezeigt.
In dem silbernen Rohr oben befindet sich die Lampe von der Lichtschranke. In dem schwarzen Rohr unten befindet sich der Phototransistor. Ganz rechts ist der Hubmagnet zu sehen, der bei Unterbrechung des Lichtstrahls die Mäusefalle betätigt. Die rote Schnur ist rechts am Bügel der Mäusefalle befestigt und links am Bolzen, der das Falltor hält.
Die Supra-Kleintierfalle kann mit 230 V Netzspannung oder mit 12 V DC betrieben werden. Dies ermöglicht einen universellen Einsatz.
Tipps zum Nachbau
Bei der Lichtschranke handelt es sich um einen einfachen, billigen Lichtschranken-Bausatz von Conrad electronic. Bastler können sich hier den (von Hand gezeichneten) Schaltplan als JPG-Datei downloaden (165 KByte). Weitere Unterlagen zur Kleintierfalle habe ich leider nicht.
Links zu ähnlichen Projekten
Markus Kappeler: "Hilfe! Eine Siebenschläfer-Familie tanzt den Hochzeitstanz auf dem Dachboden!"
Manfred Reimer: "Die High-Tech-Mausefalle"
Matthias Kaldenbach: "Die Hightech-Infrarot-Mausefalle"
Dr.-Ing. Hubert Zitt
FachbereicheInformatik und Mikrosystemtechnik
Sprechstundenach Vereinbarung
CampusRaumH244