Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer

„Bakterien wandeln die Äpfelsäure im Wein in die weniger saure Milchsäure um.“

In loser Folge stellen sich Mitarbeitende der Hochschule aus allen Bereichen vor. Dazu beantworten sie eine Reihe von Fragen. Um die Jahrhundertwende war dies bei Partys ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Berühmt geworden ist der Fragebogen durch den französischen Schriftsteller Marcel Proust (1871-1922), der ihn mehrfach ausgefüllt – und veröffentlicht – hat.

Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer

Um zwischen Antworten und Bildern einen Zusammenhang herzustellen, ist Maren Scharfenberger-Schmeer mit ihrem Saxofon in die Weinberge spaziert.

  1. Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften: Was wäre das?
    Kein Krieg mehr
  2. Was ist das Beste an Ihrem Beruf?
    Der Kontakt mit den Studierenden, die Forschung, der Kontakt mit Frankreich
  3. Was wird Ihr nächstes Projekt?
    Unseren neuen deutsch-französischen Masterstudiengang Weinbau und Oenologie mit einem berufsintegrierenden Zweig auszubauen
  4. Welches ist Ihre Lieblingsmusik?
    Saxofonmusik
  5. Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen?
    Selbst fermentierter Joghurt, Milch und Hefe natürlich!
  6. Über welches Thema könnten Sie einen 30-minütigenVortrag halten, ohne jede Vorbereitung? Und warum?
    Rolle der Mikrobiologie in der Weinbereitung, weil ich mich mit diesem Thema auf irgendeine Art täglich beschäftige
  7. Was ist wichtiger: Theorie oder Praxis? Und warum?
    Beides ist gleich wichtig, durch die Theorie kann man die Praxis verbessern, durch die Praxis kann man Erfahrungen sammeln und dadurch wieder theoretisches Wissen generieren.
  8. Überraschen Sie uns mit einer simplen aber weitgehend unbekannten Weisheit aus Ihrem Fachgebiet!
    Nicht nur Hefen, sondern auch Bakterien werden in der Weinbereitung eingesetzt, um die Äpfelsäure in die weniger saure Milchsäure umzuwandeln.
  9. Wie erklären Sie fremden Menschen Ihren Forschungsinhalt in drei Sätzen?
    Wie bei allem im Leben gibt es in der Weinbereitung gute und schlechte Mikroorganismen. Bei den Hefen gehört die auch beim Backen eingesetzte Hefe S. cerevisiae zu den Guten, um den Zucker in Alkohol umzuwandeln. Durch die schlechten Mikroorganismen können Fehltöne im Wein entstehen, so dass der Wein ungenießbar wird. Die Analyse der Mikroflora und die Aufklärung der Entstehung der Fehlaromen gehört zu meinem Forschungsgebiet.
  10. Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
    Saxophon spielen, lesen, im Garten arbeiten
  11. Welches Getränk bestellen Sie bei einem Bartender?
    Winzersekt
  12. Bei welchem Film fangen Sie laut an zu lachen, auch wenn Sie ihn alleine gucken?
    Man lernt nie aus
  13. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
    Chemie und Französisch
  14. Was würden Sie heute Ihrem jüngeren Selbst empfehlen?
    Mehr zu reisen
  15. Was ist eine Sache von der alle Leute begeistert scheinen und Sie können einfach nicht nachvollziehen wieso?
    Serien schauen

Maren Scharfenberger-Schmeer kommt aus Neustadt und damit aus einer Weinregion. Jetzt leitet sie den deutsch-französischen Masterstudiengang Weinbau und Oenologie am Weincampus Neustadt und ist Professorin für Mikrobiologie an der Hochschule Kaiserslautern im Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften. Sie studierte Chemie an der Fachhochschule für Technik in Mannheim und wurde am Biochemiezentrum Heidelberg promoviert. Danach war sie Projektleiterin am Ressourcenzentrum für Genomforschung (RZPD) in Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum  Heidelberg (DKFZ), wo sie zuletzt eine Unit leitete. Von der Krebsforschung zum Thema Weinbau? Das erstaunt zunächst, aber die Methoden sind gleich, nur der Anwendungszweck ist ein anderer.