Praktische Workshops bringen Schülerinnen und Schülern MINT-Themen näher

Am 8. und 9. September kamen in der MI(N)Tmachwelt auf der Gartenschau Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Kaiserslauterer Schulen zusammen, um bei den Experimentiertagen mitzuwirken. Freitags gaben Institute, Hochschulen, Unternehmen und weitere Beteiligte mittels Workshops Einblicke in ihre Themenfelder und Forschungen. Mit dabei waren auch Professorinnen und Professoren der Hochschule Kaiserslautern.

Einer der Professoren, der sich mit seinem Workshop „Wie stark ist dein Herz?“ für Schüler*innen an der MINT-Messe beteiligte, war Prof. Dr. rer. medic. Norbert Rösch, Lehrender in der Medizininformatik und Mitwirkender im Innovationsbereich Gesundheit der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz. Prof. Rösch zeigte in seinem Workshop, wie Informatik und Medizin zusammenhängen und welche Möglichkeiten das Studium der Medizininformatik der Hochschule zu bieten hat. „Viele Geräte, die in der Medizin eingesetzt werden, kommen ohne Informatik nicht aus. Sie ist unabdingbar in der modernen Medizin,“ erläutert Rösch. Als Beispiele nannte er Bildgebende Verfahren, die mittels neuer Techniken mittlerweile eine sehr gute Bildqualität erzeugen können. Weiterhin erklärt er den Schülerinnen und Schülern, dass aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr medizinische Services benötigt werden, die es ermöglichen, weite Wege zu Arztpraxen einzusparen – speziell für immobile Patienten. Ein weiterer Vorteil durch die Entwicklungen in diesem Bereich, so informiert er weiter, sind die Entlastungen von Ärzten durch OP-Roboter oder andere Medizinroboter, die nach und nach auch in den Gesundheits- und Pflegeberufen zum Einsatz kommen. Ebenfalls in den Bereich der Medizininformatik falle die Entwicklung von Avataren, die zu Gesundheitsthemen aufklären. Beispielweise wurde für das Westpfalz-Klinikum ein Avatar für eine Hygieneschulung realisiert – andere Avatare zum Thema ‚gesunde Ernährung‘ sind gerade in der Entwicklung.

Nach seinem theoretischen Input und einem Einblick in den Studiengang am Standort Zweibrücken, konnten die Schülerinnen und Schüler im praktischen Teil selbst ausprobieren, wie es ist, Biosignale auf Distanz zu messen. Während der Experimentierphase sollten sie zugleich stets die Frage im Hinterkopf haben: Könnten meine Großeltern diese Methode zuhause umsetzen? Dazu bekam jede Gruppe einen Experimentierkoffer, der mit einem umfassenden Equipment zur Aufzeichnung von Biosignalen ausgestattet ist. Mithilfe von Sensorelektroden, Laptop und Co. konnten die Schüler*innen mit einer Software für physiologische Datenanalyse (LabChart) ihre eigenen Biosignale erfassen und auswerten. Unter anderem konnten sie so – durch die Messung der Druckwelle über die Adern – die Elastizität ihrer Venen prüfen.

Neben diesem Workshop boten zwei weitere Lehrende der Hochschule einen interessanten Einblick in ihre Lehr- und Forschungsgebiete an: Prof. Dr.-Ing. Luisa Medina vom StudiengangLeder- und Textiltechnik zeigte in „Mikroskopieren: Identifizierung von Fasern und Haaren unter dem Mikroskop“, wie verschiedenste Arten von Fasern mit Hilfe von Lösungsmitteln analysiert und zugeordnet werden können. Als Anwendungsgebiet für solche Tätigkeiten nannte sie u.a. die Spurensicherung bei der Kriminalpolizei.

In „Bei uns geht dir ein Licht auf“ konnten Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Prof. Dr. Jenny Kehrbusch, Lehrgebiet Elektrische Messtechnik und Sensorsignalverarbeitung der Zweibrücker technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge, ihre Zukunft als Ingenieure testen und üben und ihr eigenes elektronisches LED-Teelicht löten.

Ansprechperson