Angekommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Erstmals schließen geflüchtete MINT-Akademikerinnen erfolgreich eine ingenieurwissenschaftliche  Qualifizierung an der Hochschule Kaiserslautern ab.

Zwölf Ingenieurinnen aus Syrien, Paraguay, Polen, Indien, Russland, Iran und der Türkei und weiteren Ländern haben am 15. August 2021 die erste Runde der Qualifizierung „Aim-geflüchtete MINT-Akademikerinnen in den Arbeitsmarkt“ an der Hochschule Kaiserslautern erfolgreich abgeschlossen. Das neue Qualifizierungsformat des Instituts EQUAL am Campus Zweibrücken verzeichnet damit das erfolgreiche Ende der ersten Qualifizierungsrunde, das speziell zugewanderte MINT-Akademikerinnen aus den Bereichen Informatik, Naturwissenschaften und Technik bei ihrem individuellen Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt.

Die Hälfte der Teilnehmerinnen haben bereits den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft und leisten damit einen qualifizierten Beitrag für die Wirtschaft. „Angekommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ heißt hier vor allem, dass unsere Teilnehmerinnen entsprechend ihrer Qualifikation den Einstieg finden und ihr wertvolles Potential nicht in einfachen Tätigkeiten vergeudet wird. Mit unserem Teilzeit-Programm eröffnen wir vor allem gut ausgebildeten Frauen die Chance ihr berufliches Leistungsvermögen zu zeigen. Bisher fehlte ein solches Angebot, das gerade Frauen und Mütter in den Fokus nimmt und ihre Stärken herausstellt“, sagt Professor Antoni Picard, Leiter des Instituts EQUAL.

Vor allem die doppelte Herausforderung vieler Frauen Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen, trug zur Entwicklung eines Teilzeitkonzeptes im Blended-Learning Format bei, das auch die besonderen Anforderungen der Zielgruppe mitberücksichtigt. Dies gebe nicht nur den Zugewanderten Selbstvertrauen zurück und sei damit menschlich ein Gebot, sondern auch volkswirtschaftlich ein Gewinn: „In Zeiten des Fachkräftemangels in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen müssen wir das Potential zugewanderter MINT-Akademikerinnen nutzen“, so Julia Alles, Projektleiterin von Aim am Institut EQUAL.

Zehn Monate wurden die Ingenieurinnen an der Hochschule intensiv auf die Praxis in deutschen Unternehmen vorbereitet. Auch in Zeiten von Corona konnte die Qualifizierung in vollem Umfang angeboten werden – dank der effizienten Verzahnung von E-Learning-Angeboten und Präsenzschulungen unter Einhaltung der Sicherheitsregeln.

Auf dem Programm standen sowohl fachliche als auch überfachliche Inhalte, die für einen Einstieg in ein Unternehmen gebraucht werden. Ebendiese Kombination von Inhalten schätzen viele Unternehmen als besonders wirksam. Im Rahmen von Empowerment-Kursen standen Themen wie der Deutsche Arbeitsmarkt, Berufs- und Fachsprachkurse, aber auch überfachliche Kompetenzen wie Präsentationstechniken, interkulturelles Training sowie der Aufbau eines eigenen Netzwerks auf dem Programm. In der individuellen Qualifizierungsphase konnten die Teilnehmerinnen ihr fachspezifisches Wissen vertiefen sowie praktische Erfahrung in Unternehmen sammeln. Das am Ende der Qualifizierung erworbene Hochschulzertifikat der Hochschule Kaiserslautern bietet sehr gute Chancen für die berufliche Zukunft in Deutschland. 

„Aim“ ist ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms „PROFI – Programm zur Förderung der bildungsadäquaten Integration geflüchteter Akademiker in den deutschen Arbeitsmarkt“ ab 2020 gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Angekommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt

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