VON ORTEN UND NICHT-ORTEN ZU LAUTER STELLEN
Im Rahmen eines studentischen Entwurfsprojekt, das interdisziplinär in den Studiengängen Innenarchitektur und Virtual Design an der Fachhochschule Kaiserslautern im Sommersemester 2014 erarbeitet wurde, haben sich die Studierenden mit den Qualitäten von ORTEN beschäftigt.
Der französische Anthropologe Marc Augé unterscheidet in diesem Zusammenhang den ORT mit seiner ihm eigenen Identität vom NICHT-ORT, der mit keinem besonderen Erinnerungswert belegt ist, weil er keine identitätsstiftende Merkmale aufweist. Zu diesen NICHT-ORTEN zählt er neben anderen auch Haltestellen im öffentlichen Raum.
Wie kann ein solcher NICHT-ORT zum ORT mit Identifikation werden? Mit dieser Thematik setzt sich das Semesterprojekt auseinander. 6 Gruppen von Studierenden haben sich Haltestellen am Rathaus, Pfaffplatz, Hauptbahnhof und Schillerplatz für interaktive Installationen ausgesucht und werden sie am 17.07.2014 in einer 1-Tagesaktion zwischen 10.00 Uhr und 23.00 Uhr bespielen.
Interaktion meint in diesem Projekt den Einbezug aller Personen, die an diesem Tag die Haltestellen benutzen, ebenso aber auch aller interessierter Bürger, die mittels Plakate und Internetmedien auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. Eine hohe Beteiligung der Bürger wird die Qualität der einzelnen Projekte wesentlich mitbestimmen.
[HALTESTELLEN] als monofunktionale und temporär genutzte Orte werden im stadträumlichen Gefüge meist als Schnittstellen und Zwischenstationen ohne besondere räumliche oder atmosphärische Identität empfunden. Als Orte des Wartens oder Erwartens sind sie Transiträume, die wir in unserer Sinneswahrnehmung selten als Erinnerungswert festhalten.
[HALTESTELLEN] als interdisziplinäres Projekt der Studiengänge Innenarchitektur und Virtual Design der Fachhochschule Kaiserslautern versucht, diesen Orten für einen Tag lang durch eine interaktive Ausstellungsarchitektur besondere Identität und räumliche Qualität zu verleihen.
[HALTESTELLEN] als 1-Tagesprojekt an 6 ausgewählten Stationen entsteht nicht zuletzt auch durch eine aktive Beteiligung der Reisenden und Kaiserslauterer Bevölkerung.
Supervised by Prof. Werner Glas, Dipl.-Ing. Nicole Ulrich, Prof. Thomas Wagner, Prof. Ulrich Winko