Lehrpreisinterview mit Prof. Dr. Niels Eckstein, Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften

Wie erging es Ihnen, als Sie hörten, dass Sie den Lehrpreis der Hochschule in der Ausschreibungsrunde erhalten haben?

Ich habe mich sehr gefreut. Den Hauptteil meiner Zeit investiere ich in die Aktualisierung meiner Folien, die Übungsaufgaben und Fallaufgaben, da sich im Pharmasektor, und somit in meinem Lehrgebiet Regulatory Affairs, ständig vieles ändert. Gerade dieses Lehrgebiet macht allerdings bereits den Bachelor des Studiengangs Alpha Berufs-qualifizierend und wenn dies von den wichtigsten Kritikern einer Hochschule, unseren Studierenden, gewürdigt wird, ist das natürlich schön. Da freut man sich sehr!

 

Was könnten Ihrer Meinung nach Gründe sein, weshalb die Studierenden Sie gewählt haben?

Ich kann es mir eigentlich nur so erklären: Ich glaube Studierende sind ein bisschen so wie die eigenen Kinder: Sie haben ein Gefühl dafür, ob man streng ist, weil man gerade keine Lust hat oder ob man streng ist, weil man es eigentlich gut mit jemandem meint und möchte, dass sie berufsbefähigend ausgebildet werden. Das könnte ein Grund sein. An besonders sanftmütiger Notenvergabe liegt es nicht. Es passiert bei mir durchaus auch, dass jemand durchfällt oder nicht gerade jede/r eine Eins bekommt. Man muss bei mir schon etwas leisten.

Was ist Ihnen in Ihrer Lehre besonders wichtig?

Ich unterrichte ausschließlich Fächer, die direkt im Beruf gefragt werden. Es kann sein, dass sie zunächst ein wenig verstaubt oder langweilig daher kommen. Man kann sie daher nur spannend oder interessant gestalten, wenn man in die Anwendung geht, da ansonsten auch der Letzte nach fünf Minuten einschläft, wenn ich beispielsweise eine Guideline vorlesen würde. Jede Lehrveranstaltung wird von mir aufgeteilt. Eine 4 SWS Lehrveranstaltung teile ich grundsätzlich in zwei Stunden Seminar (in Kommunikation mit Rückfragen) und zwei Stunden Recherche- oder Anwendungsaufgaben auf. Dabei behandeln wir Fallbeispiele, die ich in meiner früheren Tätigkeit auf dem Schreibtisch hatte oder die jetzt gerade aktuell als Arzneimittelskandal in den Schlagzeilen sind. In diesem Zusammenhang frage ich die Studierenden: Was ist schiefgelaufen? Wo muss man Stellschrauben justieren? Wo muss man Änderungen vornehmen, damit so etwas nicht noch einmal passiert? Es geht eigentlich immer um die aktuelle Anwendung.

Was haben Sie mit dem Preisgeld geplant? Gibt es da bereits Ideen von Ihrer Seite?

Das Preisgeld wird auf jeden Fall in Projekte des „Forschenden Lernens“ fließen. Das heißt, Studierende werden Schritt für Schritt - je weiter sie in ihrem Studium voran schreiten - immer tiefergehender an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt. Ich habe jetzt seit zwanzig Semestern keine Publikation oder ein wissenschaftliches Projekt mehr ohne studentische Beteiligung gemacht, von daher ist es egal, in welches Projekt das Geld fließt. Alle Projekte, die ich bearbeite, sind Projekte des Forschenden Lernens unter Beteiligung von Studierenden. Bei der Daten-Analyse und der Publikation neuer Befunde sind ebenfalls immer Studierende beteiligt. Es ist daher eher nachrangig, für welches Projekt das Geld genau verwendet wird, es werden auf jeden Fall Studierende beteiligt sein.

Was möchten Sie den Studierenden, die Sie gewählt haben, noch sagen?

Meinen aller herzlichsten Dank! Ich habe mich sehr gefreut! Ich glaube das Geld ist gar nicht so wichtig. Fünftausend Euro sind zwar eine Menge Geld, aber es ist eher nachrangig. Im Augenblick haben wir in diesem Studiengang ALPHA zwei Professuren zu wenig, wenn Sie es an den Deputaten betrachten. Das bringt gewisse Härten mit sich für die Lehrenden. In einer so schwierigen Zeit für diesen Studiengang dann dieses Vertrauen ausgesprochen zu bekommen, war mir viel wichtiger als das Geld. Von daher kam die Auszeichnung in einer sehr schwierigen Situation genau zur richtigen Zeit. Die Unterstützung und die Rückmeldung, dass sich die ganze Arbeit und Energie lohnt, war mir sehr wichtig und hat mich sehr gefreut! 

Details

Förderer

SQL-Fördermittel

Laufzeit

2019

Fördersumme

5.000 €