Gulomjon Khudayberganov, M.Sc.

„Sich in die Gesellschaft in Deutschland zu integrieren ist nicht einfach, aber trotzdem machbar.“

In loser Folge stellen sich Mitarbeitende der Hochschule aus allen Bereichen vor. Dazu beantworten sie eine Reihe von Fragen. Um die Jahrhundertwende war dies bei Partys ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Berühmt geworden ist der Fragebogen durch den französischen Schriftsteller Marcel Proust (1871-1922), der ihn mehrfach ausgefüllt – und veröffentlicht – hat.

Gulomjon Khudayberganov ließ seine Sprachgewandtheit in manchen Antworten aufblitzen.

  1. Wie sieht die erste Stunde Ihres Tages aus?
    Frühmorgen aufstehen. Ein bisschen Morgengymnastik machen. Mit meiner Familie gemeinsam frühstücken.
  2. Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften: Was wäre das?
    Übermäßiges Konsumverhalten von Menschen. Dies hat spürbare Auswirkungen auf die Umwelt und Natur. Denn es geht um die unbekümmerte Rohstoffgewinnung, die übermäßige Produktion, den profitorientierten Vertrieb, die sorglose Nutzung in den privaten Haushalten sowie problematische Entsorgung und Verwertung.
  3. Was ist das Beste an Ihrem Beruf?
    Das Arbeiten mit Menschen, insbesondere mit Studierenden. Vielfältige Aufgaben. Flexibilität im Berufsalltag.
  4. Was wird Ihr nächstes Projekt?
    Nach Möglichkeit zusätzliche Weiter- bzw. Fortbildungen absolvieren und eine feste Berufstätigkeit im Hochschulbereich anstreben, insbesondere im Bereich Lehre, E-Learning, Educational Technologies.
  5. Welches ist Ihre Lieblingsmusik?
    Ich höre gerne Musik. Ich mag bestimmte usbekische nationale Musik sehr, z.B. Khorezm Lazgi (ancient artform of dance). Außerdem weltweite Popmusik.
  6. Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen?
    Kälte.
  7. Über welches Thema könnten Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Und warum?
    Deutsch lernen bzw. sich in die Gesellschaft in Deutschland integrieren. Weil ich selbst den Weg gegangen bin und es nicht einfach war, aber trotzdem machbar ist!
  8. Was ist wichtiger: Theorie oder Praxis? Und warum?
    Theorie ist immer wichtig, aber wer sich zu lange auf Theorie konzentriert, lernt zu viel Theoretisches und scheitert vielleicht bei dem Versuch das Gelernte in der Praxis umzusetzen.
  9. Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
    Mit meinen Kindern Schach und andere Spiele spielen, basteln in der Werkstatt, Fahrrad fahren, wenn das Wetter gut ist.
  10. Welches war das schönste Kompliment, das Ihnen jemand einmal gemacht hat?
    Hilfsbereit zu sein und die Art ordentlich arbeiten zu können.
  11. Was war früher Ihr liebstes Schulfach?
    Ich mochte alle sinnvollen Schulfächer.
  12. Was würden Sie heute Ihrem jüngeren Selbst empfehlen?
    Immer Neues ausprobieren und mehr reisen. Riskieren auch können, weil „O'ychi o'yini o'ylaguncha tavakkalchi ishini bitkazadi“ (so heißt es auf Usbekisch) und bedeutet „der Risikoträger ist fertig, bevor der Denker denkt“. 
  13. Was ist eine Sache von der alle Leute begeistert scheinen und Sie können einfach nicht nachvollziehen wieso?
    Ziellose Nutzung mehrerer Sozialmedien-Profile und Posten von privaten Bildern ohne Bedenken, vor allem von den eigenen Kindern.
  14. Was ist das spannendste Gebäude, in dem Sie jemals waren?
    ‚Ichan Kala‘ in Khiva, ‚Registan‘ in Samarkand, Usbekistan
  15. Wovon lassen Sie sich inspirieren?
    Von eigenen Kindern, von Menschen aus verschiedenen Kulturen

Gulomjon Khudayberganov hat seinen BA und MA in Englischer Sprache und Literatur an der Pädagogischen Universität in Taschkent gemacht. Nach seinem Abschluss als MA in 2012 ist er über das Fulbright FLTA Austauschprogramm nach USA gegangen und war als Sprachdozent sowie kultureller Botschafter für neun Monate an der Michigan State University. Nach Rückkehr aus den USA war er als Dozent für Englisch knapp ein Jahr in Taschkent, Usbekistan, tätig.

Danach heiratete er seine Frau, die ihr Studium in Deutschland absolvierte und fing an zu arbeiten. So zog er 2014 nach Deutschland und lernte intensiv Deutsch und besuchte Integrationskurse.

Seit Herbst 2021 ist er Lehrkraft für besondere Aufgaben/Sprachdozent für Englisch an der htw saar in Saarbrücken. Gleichzeitig ist er seit Februar 2022 (in Teilzeit) Assistent für Internationalisierung im Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule Kaiserlautern. Er unterstützt Studierende, die ins Ausland gehen und einen Auslandsaufenthalt machen. Außerdem unterstützt und begleitet er ausländische Incoming- Studierende. Es bereitet ihm viel Freude und macht Spaß mit Menschen, insbesondere mit Studierenden, zu arbeiten und sehr gerne unterrichtet er Sprachen.